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Alexander Stannigel www.alexander-stannigel.eu Besiedlung | Zur Geschichte des Vogtlandes
Zur Geschichte des Vogtlandes (2⁄15)
Insbesondere des Sächsischen Vogtlandes und speziell der Herrschaft Plauen

Besiedlung
12. Jahrhundert

Letzte Änderung: Februar 2024
von Hans-Joachim Stannigel, 2012

So wurde urkundlich seit 1122 im Dobnagau Land an die Grafen von Eberstein (im Weserland beheimatet) vergeben, die bereits seit etwa 950 in Plawe (Plauen) siedelten, dort die erste Burg errichteten und das Umland kolonisierten, aber nicht ansässig blieben. Plawe wurde urkundlich 1122 vicus (lat. Ortschaft) genannt. 1122 war die Weihe der durch die Deutschherren anstelle der alten kleinen Missionskirche im Basilikastil gebauten massiven Sankt Johannis-Kirche.

Das Wisentaland und die Gebiete um Elsterberg sowie Lobenstein kamen in die Hände der Herren von Lobdeburg (aus Oberfranken stammend). Sie bauten Ende des 12. Jahrhunderts die große Burg in Elsterberg, sowie weitere Burgen in Schleiz, Saalburg, Lobenstein und Mühltroff. Stadtgründungen erfolgten in Elsterberg (um 1300), Schleiz (1297) und Lobenstein. Nach den Abgängen von Burgk (Mitte 13. Jahrhunderts), von Lobenstein, Tanna und Mühltroff (nach 1270) sowie von Schleiz und Saalburg (1315) blieben die Lobdeburger im Gebiet Elsterberg weiterhin Landesherren. 1354 bzw. 1359 im Ergebnis des Vogtländischen Krieges mussten sie in die Abhängigkeit der Wettiner gehen. 1394 starben sie im Mannesstamm aus und die Erbin verkaufte restlos an den Markgrafen Wilhelm von Meißen.

Die Landschaft Milin (urkundlich 1140 mit dem Pfarrbezirk Reichenbach identisch) hatte bereits Ende des 11. Jahrhunderts bestanden. Im 12. Jahrhundert stand sie unter Herren, die nach 1140 ins Vogtland gekommen waren, als Reichsministeriale dienten und ihr Gebiet an der Göltzsch bis in den Raum Lengenfeld ausdehnten. 1212 übergab der deutsche König Friedrich II. die Landschaft König Ottokar von Böhmen, der sie nach 1214 den Weidaer Vögten als Lehen weiterreichte. Der Erstbau der Burg Mylau begann um 1180.

Das Gebiet Straßberg (urkundlich 1194 Herrensitz) wurde seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Ministerialen verwaltet, die vom Reichsland Egerland oder Oberfranken aus eingesetzt waren. Vermutlich traten sie in die seit 1122 nachweisbaren Hoheitsrechte der Eversteiner ein. Von ihrer Burg in Straßberg ausgehend kolonisierten sie in Richtung Oelsnitz bis ins Obere Vogtland. Diese örtliche Siedelbahn Straßberg-Voigtsberg wurde später durch die Vögte von Plauen völlig eingeschlossen. Die Straßberger nannten sich auch Vögte (urkundlich 1209 bis 1249) und verloren 1276 Straßberg an den Vogt von Plauen, dessen Mutter eine Straßbergerin gewesen war. Die Burg (entstanden um 1200) gilt seit 1280 als zerstört. Ein Zweig der Straßberger hatte 1267 den Namen «de (von) Lantecke» angenommen, den Namen einer (Turmhügel) Burg zwischen Weischlitz und Geilsdorf (Lage des heutigen Gehöfts Laneckhaus), die aber bald verfiel.

Das Gebiet Voigtsberg mit Rodefeld wurde durch die jüngere Straßberger Vogts-Linie etwa ab 1230 besiedelt. Etwa 1230 bis 1240 wurde die Burg Voigtsberg (heute zu Oelsnitz) erbaut, die erstmals urkundlich 1249 indirekt erwähnt ist. Bereits nach 1300 begann das Lehenverhältnis zu den Markgrafen von Meißen, danach mit dem König von Böhmen und 1327 die Eingliederung in die Vogtei Plauen.

Das Gebiet um Brambach (1154 erstmals genannt) – Elster war seit Anfang des 12. Jahrhunderts von Ministerialen (derer von Neuberg) kolonisiert und verwaltet worden, die von Reichsland Egerland aus eingesetzt waren. 1288 fiel das Gebiet an die Vogtei Plauen.

Das Gebiet um Schönberg kolonisierte und verwaltete seit ____ bis etwa Mitte des 13. Jahrhunderts ein jüngerer Zweig der Herren der Linie Haslau-Neuberg des Egerlandes. Dann wurde Schönberg Burgort der Vögte von Weida bzw. Plauen.