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Alexander Stannigel www.alexander-stannigel.eu Sächsisches Vogtland | Zur Geschichte des Vogtlandes
Zur Geschichte des Vogtlandes (15⁄15)
Insbesondere des Sächsischen Vogtlandes und speziell der Herrschaft Plauen

Sächsisches Vogtland
16. bis 21. Jahrhundert

Letzte Änderung: Februar 2024
von Hans-Joachim Stannigel, 2012

Kursachsen nannte sein bis 1569 wiedergewonnenes Territorium ab 1577 (gemäß Kanzleiordnung) «Voigtländischer Creiss» mit Plauen als offizieller Hauptstadt (seit 1602 Verwaltungssitz). Dieses sächsische Vogtland umfasste rund 1400 km². Zum Kreisgebiet gehörten die Städte Oelsnitz, Adorf, Markneukirchen, Schöneck, Falkenstein, Auerbach, Lengenfeld, Reichenbach, Mylau, Netzschkau, Elsterberg, Pausa und Mühltroff sowie die Exklaven Gefell, Blintendorf, Hirschberg, Blankenberg und Sparnberg. Vier Exklaven fielen 1815 an Preußen und Hirschberg ging bereits 1664 an Reuß.

Von 1656 bis 1681 war Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz wohlwollender Regent des «Creiss». Er ließ auch 1667 bis 1675 das fürstliche Schloss in Plauen wieder aufbauen sowie Vogtsberg ausbauen. Von 1682 bis 1718 war sein Sohn Moritz-Wilhelm Regent. Ab 1718 fällt nach Aussterben der Linie Sachsen-Zeitz das sächsische Vogtland wieder direkt an Kursachsen.

Seit 1815/16 hatte der «Voigtländische Creiss» zwei Amtsbezirke, die in Gerichtsbezirke bzw. seit 1856 in 13 Gerichtsämter gegliedert waren. Seit 1835 war dieser «Creiss» die einheitliche vierte Amtshauptmannschaft Plauen als Teil der neugeschaffenen Kreisdirektion Zwickau, die 1849 rund 155.000 Einwohner und 1871 rund 203.000 Einwohner in 15 Städten und 274 Landgemeinden zählte. 1874 entstanden im Ergebnis der sächsischen Verwaltungsreform auf dem Territorium des sächsischen Vogtlandes drei Amtshauptmannschaften. Es waren dies Plauen, Oelsnitz und Auerbach als Teile der Kreishauptmannschaft Zwickau.

Ende 1912 wohnten rund 128.000 Einwohner in Plauen. Bereits 1907 wurde Plauen als kreisfreie Stadt aus der Amtshauptmannschaft ausgegliedert. Ebenso Reichenbach von 1924 bis 1950. 1939 wurden die Amtshauptmannschaften in Landkreise umbenannt. 1952 kam es in der damaligen DDR zu einer Verwaltungsreform, wonach die Kreise Auerbach, Klingenthal, Oelsnitz, Plauen-Land und Reichenbach neben der kreisfreien Stadt Plauen gebildet wurden.

An den Grenzen des Vogtlandkreises zu Thüringen sowie in Richtung Zwickau und Werdau gab es aufgrund von Verwaltungsmaßnahmen und -reformen territoriale Veränderungen. Das war in den Jahren 1920, 1928, 1952, 1992 und 1994. Im Endergebnis gingen Römersgrün zum Kreis Werdau und Altrottmannsdorf sowie Stangengrün zum Kreis Zwickau-Land. Die Ortsteile Sachswitz (von Elsterberg) und Stelzen (von Reuth bei Plauen) sowie die Gemeinden Langenbuch, Dröswein, Tremnitz (mit Pansdorf) und Wolfshain zu Thüringen. Von Werdau kam die Gemeinde Reuth bei Neumark und vom ehemaligen Kreis Zeulenroda die Gemeinde Fröbersgrün.

Nach dem Anschluss der DDR an die BRD wurde eine 1993 beschlossene Zwei-Kreis-Variante (Elstertal- und Göltzschtalkreis) nicht umgesetzt. Gemäß Entscheidung des Sächsichen Landtages vom 6. November 1995 ist ein einheitlicher Vogtlandkreis neben der Kreisfreien Stadt Plauen gebildet worden (ab 1. Januar 1996 in Kraft).

Im Jahr 2002 umfasste das Sächsische Vogtland 18 Städte und 30 Gemeinden (Großgemeinden) auf einer Gesamtfläche von 1 412 km². Davon entfallen 102 km² auf die Stadt Plauen. Der Trend der Bevölkerungsentwicklung war nach dem Zweiten Weltkrieg ständig rückläufig. Ende 2008 waren es nur noch 250 376, Ende 2011 241 878 Einwohner. Die Ursachen dafür sind die gegenüber den Sterberaten niedrigeren Geburtenraten und die arbeitsbedingten Wegzüge.

Entsprechend der Verwaltungsreform im Bundesland Sachsen wurde die Kreisfreiheit der Stadt Plauen zum 1. August 2008 aufgehoben und Plauen in den Vogtlandkreis eingegliedert. Die Stadt hatte Ende 2011 65 763 Einwohner.