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Alexander Stannigel www.alexander-stannigel.eu Militärische Unterfangen (2⁄3) | Zur Geschichte des Vogtlandes
Zur Geschichte des Vogtlandes (12⁄15)
Insbesondere des Sächsischen Vogtlandes und speziell der Herrschaft Plauen

Militärische Unterfangen
16. Jahrhundert

Letzte Änderung: Februar 2024
von Hans-Joachim Stannigel, 2012

Bei den innenpolitischen und auch militärischen Auseinandersetzungen zwischen einer deutschen Fürstengruppe unter Führung des Kurfürsten Moritz von Sachsen (mit Unterstützung Frankreichs) gegen Kaiser Karl V. hatte der Burggraf wesentlichen Anteil an den schließlich zustande gekommenen Regelungen des Passauer Vertrages vom 2. August 1552. Danach war er an einem kurzen Feldzug gegen die Türken in Ungarn unter Moritz von Sachsen als oberster Kriegskommissar beteiligt.

Seine größte militärische Bedeutung erlangte der Burggraf ab Juli 1553 als Befehlshaber der böhmisch-vogtländischen Einheiten eines Bündnisses deutscher Fürsten und Bischöfe und der Reichsstadt Nürnberg. Es ging gegen die aggressive Machtentfaltung mit Annexionen in Franken des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. Das Vogtland selbst hatte er in einen wehrhaften Zustand versetzt, wobei aber der vogtländische Adel wenig Eifer zeigte.

Vorerst wurde mit rund 3 000 Mann und vielen Schanzgräbern operiert, das Regnitzland sowie der Raum Wunsiedel besetzt und Hof selbst erst nach zäher Verteidigung Ende September 1553. Die folgende Belagerung Bayreuths wurde wieder aufgegeben und Position um Bamberg bezogen. Mitte Oktober hatte der nach Franken zurückgekehrte und militärisch durch Söldner verstärkte Markgraf wieder Hof besetzt und danach fast sein ganzes Land wieder eingenommen.

Die Verbündeten eroberten aber nunmehr Lichtenfels, am 16. November Schloss und Stadt Bayreuth sowie Ende November wieder Hof, dass dem Burggrafen wieder huldigen musste. Die Operationen der Verbündeten erreichten dann Kulmbach, dass in Flammen aufging. Dem Burggrafen oblag nunmehr ab Anfang Dezember 1553 die Belagerung der gut ausgestatteten Plassenburg, wobei rund 4 000 Mann zum Einsatz kamen.

Da versprochene Gelder der Bischöfe und auch vom König ausblieben wurde das Kriegsvolk immer zügelloser und plünderte. Diplomatische Verhandlungen mit dem Markgrafen führten auch zu keinem Waffenstillstand. Der Burggraf selbst hatte beim König mehrfach um seinen Abschied nachgesucht. Er erkrankte im Mai 1554 schwer und starb schon nach wenigen Tagen am 19. Mai 1554 im Feldlager zu Stadtsteinach (an Lungenentzündung oder Blutvergiftung). Die Plassenburg fiel nach sieben Monaten Belagerung und wurde völlig zerstört.