«In einem spannenden Qualifying sicherte sich Will Power die Pole-Position für das Rennen am Sonntag vor seinen Teamkollegen Helio Castroneves und Ryan Briscoe. Takuma Sato zeigte wie schon so oft im Qualifying seine exzellente Grundschnelligkeit und erreichte hinter Dario Franchitti aber noch vor Vorjahressieger Justin Wilson Rang 5. Jetzt gilt es für den Japaner, seinen ‹Lotus› endlich unfallfrei durch ein Rennen zu bekommen.»
«In der Gruppenphase des Qualifyings sicherte sich Helio Castroneves vor Marco Andretti und Ryan Briscoe die Bestzeit in Gruppe 1 während Dario Franchitti und Scott Dixon von Chip Ganassi Racing den Pole-Sitter des dominierenden Penske-Teams, Will Power, noch hinter sich lassen konnten. Erfreulich war, dass Paul Tracy endlich etwas Geschwindigkeit fand und als fünfter der zweiten Gruppe in die nächste Runde einzog. Tony Kanaan, beim letzten Rennen in Iowa noch siegreich, musste schon zu diesem Zeitpunkt die Segel streichen.»
«Im zweiten Abschnitt machte Penske Racing dann ernst. Nur noch Dario Franchitti konnte in die Armada des Captains eindringen und sich hinter Power und Castroneves als Dritter noch vor Briscoe platzieren. Spannend wurde es hingegen um den letzten Platz für die Fireston Fast-Six. Hier setzte sich schließlich Takuma Sato gegen Scott Dixon, Marco Andretti und Mario Moraes durch. Adam Carroll erreichte bei seinem Debüt einen tollen zehnten Platz vor Raphael Matos und Paul Tracy.»
«Ryan Briscoe fuhr wie schon im ersten Training zum Camping World Grand Prix at The Glen gestern die schnellste Zeit, schraubte die Bestmarke aber um 1,2 Sekunden nach unten. Hinter dem Australier kamen sein Penske-Teamkollege, Landsmann und Meisterschaftsführende Will Power sowie deren neuseeländischer Nachbar Scott Dixon aus dem Team von Chip Ganassi ins Ziel. Die Top 5 komplettieren der dritte Penske-Pilot Helio Castroneves und Marco Andretti als Schnellster der Andretti-Autosport-Flotte.»
«Der Kanadier Paul Tracy kam wie schon im ersten Training in Watkins Glen noch nicht in Fahrt und hatte als 20. schlussendlich 2,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze, 0,9 Sekunden schneller als gestern. Danica Patrick war wie schon gestern die beste Dame im Feld und konnte ihren Rückstand auf die Spitze im Gegensatz zu Tracy um 0,4 auf 1,5 Sekunden verringern. Debütant Adam Carroll wurde mit knapp 2 Sekunden Rückstand 18.»
«Nachdem wir in der letzten Woche unsere Fotografen nach ihren Highlights in 5 Jahren OpenWheelWorld.net gefragt haben, lassen wir heute einige unserer Editoren zu Wort kommen. Sie schreiben über ihre Top 5 der Rennen oder bemerkenswerten Höhepunkte aus den letzten fünf Jahren. Viel Spass beim Lesen und beim Schwelgen in den Erinnerungen aus den vielleicht ‹besseren› Zeiten der US Openwheel-Szene.»
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«Wouter de Bruijn (Niederlande) (…)
«Patrick Straver (Niederlande) (…)
«Alex Stannigel (Deutschland)
«Sebring, Sommer 2006 – Ich schrieb meine ersten Stories für die Seite über den ersten Test des Panoz DP01. Das Witzigste daran war, dass Roberto Moreno testete, ob man mit dem Panoz denn auch gute Donuts hinbekommt.
Elkhart Lake, 2006 – Das erste Rennen von welchem wir für die deutsche Seite schrieben und prompt hatte Kathy Legge ihren Horror-Unfall. Ich schrieb damals übrigens die Qualifying- und Rennberichte.
Las Vegas, 2007 – Unser erstes Rennen unter dem ChampCarWorld.net Banner. Der Name war ursprünglich auf meinem Mist gewachsen.
Long Beach, 2008 – Das letzte Champ Car Rennen und gleichzeitig das letzte Rennen, für welches ich regulär Berichte geschrieben habe.
Indianapolis, 2009 – Das Rennen mit einem Großteil unserer [niederländischen und deutschen] Crew anzuschauen hat ziemlich viel Spass gemacht.»
«In den letzten 5 Jahren des Bestehens von OpenWheelWorld.net wurden von den Fotografen und Redakteuren vor Ort, über 10.000 Bilder der Champ Car World Series, der Atlantics Series, den Indycars, den IndyLights sowie mehereren kleineren US-Nachwuchsformeln in das OpenWheelWorld.net Bilderarchiv hochgeladen. Ein Grund mehr unsere Fotocrew nach ihren Favoriten und der Geschichte dahinter zu fragen.»
«Heute, vor 5 Jahren, am 10. Januar 2005, startete unser niederländischer Kollege Patrick Straver zusammen mit Haiko Benthem, die Website ChampCar.nl, um die Champ Car World Series in den Niederlanden zu promoten. Das Team wurde kurze Zeit später von Wouter de Bruijn und den beiden Fotografen Marcel ten Caat und Barend Blom komplettiert. Die Website fand bei den motorsportbegeisterten Niederländern bald großen Anklang, spätestens als Jos Verstappen versuchte ein Cockpit bei den Champ Cars zu ergattern. Nach einem eintägigen Test für HVM war dessen Champ Car Karriere allerdings schneller vorbei, als die Gerüchte, die sich noch einige Jahre lang hielten.»
«Danica Patrick macht weiter Druck auf ihren derzeitigen Arbeitgeber Andretti-Green Racing. Am Montag war sie auf Einladung von Tony Stewart, IndyCar Series-Champion 1997 und NASCAR Sprint Cup-Meister 2002 und 2005, im Team Shop von Stewart-Haas Racing zu Gast. Patricks Vertrag mit Andretti-Green läuft Ende des Jahres aus und sie gab bereits mehrmals zu verstehen, dass sie sich einen NASCAR-Wechsel durchaus vorstellen kann.»
«Tony Stewart stieg erst letztes Jahr als 50%-Teilhaber bei diesem Team ein und führte es bereits in seiner ersten Saison in den erlesenen Kreis der Topteams, etwas das Patrick bei Andretti-Green in der IndyCar-Series schmerzlich vermisst. Stewart selbst konnte Patrick zwar nicht durch die Hallen führen, aber ihr wurden Stewarts Teamkollege Ryan Newman, Crew Chief Tony Gibson, Geschäftsführer Bobby Hutchens sowie Chefingenieur Matt Borland vorgestellt. Neben der Fertigungsabteilung bekam sie auch eine Einführung in die Testläufe der Aufhängungsdynamik, dem sogenannten ‹7-Post Shaker Rig›, die essentiell für das Setup eines NASCAR-Boliden ist.»
«Sollte sich Danica Patrick tatsächlich für einen Wechsel in die NASCAR-Reihen entscheiden, stünde ihr ein steiniger Weg bevor. Juan Pablo Montoya und Sam Hornish Jr., beide Champ Car/IndyCar-Meister und Indy 500-Sieger fuhren zur Vorbereitung einige Rennen in niederklassigen Serien zur Vorbereitung und benötigen auch im Sprint Cup selbst viel Zeit, um regelmäßig in der Spitze dabei zu sein. Tony Stewart fuhr bereits mehrere Jahre parallel zu seinen Indy Car-Rennen auch NASCAR-Rennen.»
«Nach dem Finale der IndyCar-Saison 2009 am 10. Oktober in Homestead stünden Patrick unter anderem noch sechs Sprint Cup- und fünf Nationwide Series-Rennen zum Einfühlen in die NASCAR-Welt zur Verfügung.»
«Mit einem späten Überholmanöver sicherte sich der Neuseeländer den Sieg beim ABC Supply/A.J. Foyt 225 auf der Milwaukee Mile vor Ryan Briscoe und seinem Ganassi-Teamkollegen Dario Franchitti. Das IndyCar-Rennen war dank nur zweier Unterbrechungen das zweitschnellste Rennen auf der Mile überhaupt. Dixon übernahm damit auch die Führung in der Meisterschaft vier Punkte vor Franchitti und Briscoe, die sich den zweiten Platz teilen.»
«Den besten Start erwischte Tony Kanaan. Graham Rahal konnte sich zwar durch Turn 1 und 2 gegen Polesitter Ryan Briscoe durchsetzen, aber Kanaan konnte dahinter mehr Geschwindigkeit auf die Gegengerade mitnehmen und ging in Turn 3 am NHLR-Youngster vorbei, der danach auch noch Briscoe wieder passieren lassen musste.»
«Bereits nach 20 Runden hatten die Führenden das Ende des Feldes wieder erreicht und warfen Paul Tracy als ersten Fahrer aus der Führungsrunde. Ryan Briscoe und Scott Dixon machten sich den erbitterten Widerstand von ‹Special Ed› Carpenter gegen die drohende Überrundung zu Nutze und gingen an Tony Kanaan vorbei, der danach immer weiter zurück fiel. In den folgenden Runden hatte Briscoe dann alle Hände voll zu tun Dixon hinter sich zu halten und gleichzeitig möglichst nicht seinen Teamkollegen Helio Castroneves, der nach seinem Crash im Qualifying von ganz hinten starten musste, zu überrunden.»
«In Runde 56 sorgte Mike Conway für die erste Caution. Im Duell mit Dan Wheldon kam er auf der äußeren Linie in den Dreck und rutschte in die Mauer. Nach den folgenden Boxenstopps verließ Briscoe als Führender die Pitlane vor Dixon und Dario Franchitti, der sich – wiedereinmal im TomTom-Grün unterwegs – in den Runden zuvor sukkzesive nach vorn gearbeitet hatte. Helio Castroneves würgte in der Box bei der Gelegenheit seinen Motor ab, E.J. Viso verlor 12 Runden aufgrund technischer Probleme.»
«Schon vor Rennhalbzeit fand sich der Führende Briscoe schon wieder im Getriebe von Castroneves wieder und musste folglich wieder versuchen seinen hartnäckigen Verfolger Dixon hinter sich zu halten aber gleichzeitig seinen Teamkollegen nicht zu überrunden. Castroneves hatte sich in der Zwischenzeit zwar auf Rang zwölf nach vorn gearbeitet, hielt das Führungstrio um Briscoe, Dixon und Dario Franchitti aber merklich auf. Hinter den drei Führenden fuhr mit Respektabstand von zwei Sekunden bis dahin Graham Rahal ein unauffälliges aber tolles Rennen. Auf die nächsten Verfolger hatte der junge Amerikaner drei Sekunden Vorsprung herrausgefahren.»
«In Runde 126 begann Dan Wheldon die erste Serie von Boxenstopps unter Grün. Dario Franchitti war im 132. Umlauf der erste der Führenden, der in Boxengasse abbog. Eine Runde später folgte Ryan Briscoe, der allerdings bei der Einfahrt von Justin Wilson aufgehalten wurde. Nach den Stopps übernahm Franchitti die Führung vor Briscoe und Scott Dixon.»
«Tony Kanaans Auto ging beim Boxenstopp in Rauch auf und das Rennen des Brasilianers war damit beendet. Entsprechend frustriert war der Indianapolis-Invalide im Interview, direkt nachdem ihm aus dem Cockpit geholfen wurde: ‹Wir können es uns nicht leisten, solche Rennen zu verlieren. Das kostet uns die Meisterschaft.›»
«In Runde 154 wurde nun Franchitti der Überrundungsverkehr zum Verhängnis, als er hinter Robert Doornbos festhing und Briscoe und Dixon schnell aufschließen und den Schotten überrumpeln konnten.»
«Nach 160 Umläufen gab die Rennleitung die zweite Caution aus, um die Strecke vom Reifenabrieb, der die Fahrer mehr und mehr behinderte, von der Strecke zu bekommen. Helio Castroneves blieb auf der Strecke, während die Führendenden geschlossen zum Boxenstopp abbogen, um seinen Rundenrückstand wieder aufzuholen. In Runden 186, nur 15 Umläufe nach der grünen Flagge, wurde Castroneves bereits wieder überrundet. Castroneves hielt sich zwar auf Rang zehn, musste aber aufgrund des ausgelassenen Tankstopps jede Menge Sprit sparen.»
«Beim Überrunden von Tomas Scheckter wurde wiederum Ryan Briscoe massiv aufgehalten, was Scott Dixon erlaubte 25 Runden von Schluss wieder die Führung zu übernehmen. Graham Rahal hielt sich weiter souverän auf seiner vierten Position mit zwei Sekunden Rückstand nach vorn und zwei Sekunden Vorsprung nach hinten.»
«15 Runden vor Schluss musste Helio Castroneves allen Spritsparens zum Trotz doch noch einmal an die Box und fing sich eine weitere Runde Rückstand ein. Scott Dixon ließ unterdessen beflügelt von seiner Führung seine Verfolger regelrecht stehen und flog um mehrere Zehntelsekunden je Runde davon. In der letzten Runde versuchte Dario Franchitti noch an Ryan Briscoe vorbei auf Rang 2 zu gehen, musste aber wieder zurückstecken. Graham Rahal holte noch einmal richtig auf die beiden Streithähne auf und verfehlte das Podium letztlich um nichtmal eine halbe Sekunde.»
«Aber der strahlende Sieger nach 225 Runden auf der Milwaukee Mile hieß Scott Dixon, der letztlich beim Überrunden einfach am meisten Glück hatte und am wenigsten aufgehalten und ausgebremst wurde.»
«Graham Rahal kletterte mit seinem hervorragenden vierten Platz im Rennen auf Position acht in der Meisterschaft nach oben. Danica Patrick liegt nach ihrem fünften Platz nun auf Rang vier in der Tabelle, 22 Punkte hinter Dixon. Nur sieben Fahrer beendeten das Rennen überhaupt in der Führungsrunde.»
«Paul Tracy wurde am Ende eines frustrierenden Rennens mit sechs Runden Rückstand 17. und letzter derer, die die Zielflagge sahen. ‹Wir haben das ganze Wochenende nie das Setup gefunden. Ich sagte A.J. noch während des Rennens, dass eines seiner Dirt-Track-Autos vielleicht schneller wäre,› witzelte der Kanadier direkt nach dem Rennen. Auf die Frage, ob er denn nächstes Rennen in Fort Worth wieder im Auto sitzen würde meinte Tracy: ‹Nach dem halben Rennen dacht ich mir eigentlich, dass das erstmal reicht für mich. Aber wir werden sehen. Ich werde mich in der Woche mit A.J. (Foyt) zusammensetzen und dann sehen wir weiter.›»
«Mario Romancini gewann das Husar's House of Fine Diamonds 100 Presented by Charter auf der Milwaukee Mile in absolut überlegener Manier. Der RLR/Andersen Racing-Pilot führte in seinem erst dritten Oval-Rennen überhaupt von der Pole weg jede einzelne Rennrunde und hatte brachte nach einer späten Caution eine Sekunde Vorpsrung auf J. R. Hildebrand ins Ziel. Das 100-Runden-Runden musste vier mal für insgesamt 17 Runden unterbrochen werden.»
«Bereits in Runde 2 sorgte Panther Racing-Junior Martin Plowman mit einem Dreher auf der Start/Ziel-Geraden für die erste Rennunterbrechung. Nur 4 Runden später tat es ihm Jonathan Summerton in Turn 4 gleich. Kurz nach Rennhalbzeit wollte es Summerton, Teamkollege von Sieger Romancini, richtig wissen und warf seinen Boliden in die Mauer in Turn 1. Für die letzte Caution des Rennens sorgte kurz vor Schluss schließlich Bryan Herta Autosport-Nachwuchskünstler Daniel Herrington, als er der Mauer in der Boxeneinfahrt nicht mehr ausweichen konnte.»
«Marion Romancini war das alles herzlich egal. Er ließ seinem Verfolger Hildebrand auch beim letzten Restart in Runde 91 nicht den Hauch einer Chance und fuhr seinen ersten Indy Lights-Sieg sicher nach Hause. ‹Ich war ein wenig besorgt darüber, dass jedes Mal wenn ich begann den anderen davon zu ziehen, die nächste Yellow kam,› meinte der junge Brasilianer. ‹Wir wussten, dass wir ein gutes Auto hatten. Also musste ich bei noch 10 zu fahrenden Runden einfach den Vorsprung halten.›»
«Der geschlagene J. R. Hildebrand musste nach dem Rennen einfach anerkennen: ‹(Romancini) hatte ein wirklich gutes Auto und er machte einen wirklich guten Job damit,› sprach der Kalifornier nach dem Rennen. ‹Ich verbrachte das ganze Rennen direkt hinter ihm, bekam immer mehr Untersteuern und ruinierte meine Vorderreifen damit an ihm dran zu bleiben. Am Ende hatten wir einfach nichts mehr zuzusetzen.›»
«Den dritten Platz sicherte sich Hildebrands Teamkollege Sebastian Saavedra mit einem tollen Überholmanöver in Runde 99 gegen Gustavo Yacaman. Der Kanadier James Hinchcliffe flog am Ende noch von Rang 10 auf Platz 7 nach vorn. In der Meisterschaft führt weiterhin Hildebrand mit 198 Punkten vor Saavedra (188) und nun Romancini (179).»
«In der letzten Trainingsstunde vor dem Indy 500 unterstrich Helio Castroneves noch einmal, dass der Sieg im Rennen nur über ihn gehen wird. Mit einer Zeit von 40,2 Sekunden war eine halbe Zehntelsekunde schneller als Penske-Teamkollege Will Power. KV Racing-Pilot Mario Moraes beendete den Carb Day als dritter, eine weitere Zehntelsekunde hinter dem Penske-Duo.»
«Bereits drei Minuten nach der Freigabe der Session hatte Castroneves seine schnelle Zeit auf der Uhr stehen und hielt lange Zeit eine Vorsprung von mehr als zwei Zehntelsekunden, ehe Power und Moraes in der Schlussphase den Rückstand etwas verkleinern konnten.»
«Graham Rahal legte die achtschnellste Zeit hin, Paul Tracy die 12. Alex Tagliani gelang nach dem Cockpittausch mit Bruno Junqueira die 19. Zeit während der Rest der ehemaligen Champ Car-Truppe um Oriol Servia, Justin Wilson, E.J. Viso und Robert Doornbos in der Generalprobe für die 500 Meilen von Indianapolis nicht in die Top 20 kamen. Nelson Philippe wurde gar 33. und damit Letzter.»
«Das Indianapolis 500 startet Sonntag 19:00 Mitteleuropäischer Sommerzeit.»
«Nachdem dieses Jahr auch Toronto in den IndyCar-Kalender zurückkehrte, könnte sich für die IndyCar Series ab 2011 ein weiteres lohnendes Ziel in Kanada bieten: Der ‹Canadian Motor Speedway› in Fort Erie soll nach den Vorstellungen von Investor Azhar Mohammas in zwei Jahren fertiggestellt und eröffnet werden, wie er in der Erstausgabe des ‹Professional Motorsport Circuit›, einem internationalen Handelsjournal, bekundete.»
Kurzüberblick
«Das 1-Meilen-Oval mit integriertem, von der FIA abgenommenen 4,2 Kilometer-Rundkurs soll 65.000 Zuschauern Platz bieten. Die Kapazität ließe sich bei Bedarf bis auf 100.000 erweitern. Die Rennstrecken sollen sowohl für IndyCars als auch Stock Cars und Motorradsport geeignet sein.»
«An die Rennstrecke angeschlossen sollen ein Hotel, Freizeitanlagen und Camping-Plätze sowie ein Amphitheater für 8.000 Besucher errichtet werden. Auch die Niagara-Fälle sind nur 10 Minuten entfernt. Ferner ist die Ansiedlung von Technologie- und Industrieunternehmen vorgesehen.»
«Die 30.000-Seelen-Stadt Fort Erie, Ontario ist direkt am Niagara-River gelegen, gegenüber von Buffalo, New York und liegt inmitten eines Einzugsgebietes von 125 Millionen Einwohnern in Kanada und den USA innerhalb eines Radius von nur 80 Kilometern.»
Investor
«Azhar Mohammas ist geschäftsführender Direktor von ‹Emirates Consulting› einer Tochtergesellschaft der kuwaitischen Investmentbank ‹Bayt Al Mal Investment› (BMI) mit Sitz in Toronto.»
«Er stellt das Planungsteam zusammen, dass von NASCAR-Star Jeff Gordon angeführt wird – der auch seinen Namen für den Speedway hergibt – und an dem Paxton Waters Architecture, Derek Daly Design und Philips Engineering beteiligt sind.»
Zeitplan
«Bereits im Oktober gab BMI die ersten Pläne bekannt. Inzwischen erwarb das Unternehmen 240 Hektar Land und ließ zahlreiche Umwelt-, Wirtschaftlichkeits- und technische Machbarkeitsstudien erstellen. BMI lies das Projekt damit schon einige Millionen Dollar kosten und hat das Interesse einiger Rennveranstalter geweckt.»
«Derzeit liegt das Projekt beim Planungsbüro der Stadt Fort Erie. Bürgermeister Doug Martin bestätigte Gespräche mit Vertretern Gordons. Auch Jim Thibert, Direktor von Fort Eries Wirtschaftsentwicklungs- und Tourismusgesellschaft, zeigte sich zwar über die Veröffentlichung überrascht, bestätigte die Pläne aber ebenfalls: ‹Wenn sie das lesen, wissen Sie eigentlich alles.›»
«Thibert ist seit Monaten in die Verhandlungen mit eingebunden und versucht den Plan der Regierung der Provinz Ontario schmackhaft zu machen. Sie soll schließlich für die Ausbau des Geländes außerhalb der Rennstrecke sorgen. Thibert meinte, dass ein Vertrag mit Jeff Gordon sich als durchaus hilfreich erweißen würde.»
Nicht die Ersten
«Die Idee, bei Fort Erie eine Rennstrecke zu bauen, ist an sich nicht neu und steht schon seit drei bis vier Jahren im Raum. Und der Plan von Bayt Al Man ist auch nur einer von dreien, am Queen Elizabeth Way in Fort Erie einen Rennstrecke zu errichten.»
«Eine andere Investorengruppe bereitet einen Vorschlag für einen 5,6 Kilometer langen Rundkurs, der ebenfalls für IndyCar prädestiniert wäre, auf einem 93 Hektar großen Areal vor. Ein weitere Vorschlag sieht laut Thibert eine Rennstrecke direkt in der Stadt vor.»
Auf dem Weg
«Thibert und Martin stehen hinter dem Projekt von BMI. Zusammen mit der Ministerin für Internationalen Handel und Investitionen von Ontario, Sandra Pupatello, damals noch Minister für Wirtschaftsentwicklung und Handel der Provinz, waren sie bereits in Dubai zu Gast.»
«Die Stadt Fort Erie wird die Pläne auch weiter unterstützen: ‹Ihre Anträge sind eingegangen. Wir arbeiten mit der Region zusammen um sicherzustellen, dass die Anträge unter Einhaltung der Planungsbestimmungen so schnell als möglich bearbeitet werden.›»
«Auch wenn der Speedway sich natürlich zunächst an die NASCAR Canadian Tire Series, deren bisher besuchte Ovale kaum länger als eine halbe Meile sind, wenden wird, könnte sich also in zwei Jahren eine weitere kanadische Rennstrecke für ein IndyCar-Rennen bewerben, nachdem ja auch Montréal mit dem Verlust der Formel 1 noch Platz hätte.»