«Nachdem dieses Jahr auch Toronto in den IndyCar-Kalender zurückkehrte, könnte sich für die IndyCar Series ab 2011 ein weiteres lohnendes Ziel in Kanada bieten: Der ‹Canadian Motor Speedway› in Fort Erie soll nach den Vorstellungen von Investor Azhar Mohammas in zwei Jahren fertiggestellt und eröffnet werden, wie er in der Erstausgabe des ‹Professional Motorsport Circuit›, einem internationalen Handelsjournal, bekundete.»
Kurzüberblick
«Das 1-Meilen-Oval mit integriertem, von der FIA abgenommenen 4,2 Kilometer-Rundkurs soll 65.000 Zuschauern Platz bieten. Die Kapazität ließe sich bei Bedarf bis auf 100.000 erweitern. Die Rennstrecken sollen sowohl für IndyCars als auch Stock Cars und Motorradsport geeignet sein.»
«An die Rennstrecke angeschlossen sollen ein Hotel, Freizeitanlagen und Camping-Plätze sowie ein Amphitheater für 8.000 Besucher errichtet werden. Auch die Niagara-Fälle sind nur 10 Minuten entfernt. Ferner ist die Ansiedlung von Technologie- und Industrieunternehmen vorgesehen.»
«Die 30.000-Seelen-Stadt Fort Erie, Ontario ist direkt am Niagara-River gelegen, gegenüber von Buffalo, New York und liegt inmitten eines Einzugsgebietes von 125 Millionen Einwohnern in Kanada und den USA innerhalb eines Radius von nur 80 Kilometern.»
Investor
«Azhar Mohammas ist geschäftsführender Direktor von ‹Emirates Consulting› einer Tochtergesellschaft der kuwaitischen Investmentbank ‹Bayt Al Mal Investment› (BMI) mit Sitz in Toronto.»
«Er stellt das Planungsteam zusammen, dass von NASCAR-Star Jeff Gordon angeführt wird – der auch seinen Namen für den Speedway hergibt – und an dem Paxton Waters Architecture, Derek Daly Design und Philips Engineering beteiligt sind.»
Zeitplan
«Bereits im Oktober gab BMI die ersten Pläne bekannt. Inzwischen erwarb das Unternehmen 240 Hektar Land und ließ zahlreiche Umwelt-, Wirtschaftlichkeits- und technische Machbarkeitsstudien erstellen. BMI lies das Projekt damit schon einige Millionen Dollar kosten und hat das Interesse einiger Rennveranstalter geweckt.»
«Derzeit liegt das Projekt beim Planungsbüro der Stadt Fort Erie. Bürgermeister Doug Martin bestätigte Gespräche mit Vertretern Gordons. Auch Jim Thibert, Direktor von Fort Eries Wirtschaftsentwicklungs- und Tourismusgesellschaft, zeigte sich zwar über die Veröffentlichung überrascht, bestätigte die Pläne aber ebenfalls: ‹Wenn sie das lesen, wissen Sie eigentlich alles.›»
«Thibert ist seit Monaten in die Verhandlungen mit eingebunden und versucht den Plan der Regierung der Provinz Ontario schmackhaft zu machen. Sie soll schließlich für die Ausbau des Geländes außerhalb der Rennstrecke sorgen. Thibert meinte, dass ein Vertrag mit Jeff Gordon sich als durchaus hilfreich erweißen würde.»
Nicht die Ersten
«Die Idee, bei Fort Erie eine Rennstrecke zu bauen, ist an sich nicht neu und steht schon seit drei bis vier Jahren im Raum. Und der Plan von Bayt Al Man ist auch nur einer von dreien, am Queen Elizabeth Way in Fort Erie einen Rennstrecke zu errichten.»
«Eine andere Investorengruppe bereitet einen Vorschlag für einen 5,6 Kilometer langen Rundkurs, der ebenfalls für IndyCar prädestiniert wäre, auf einem 93 Hektar großen Areal vor. Ein weitere Vorschlag sieht laut Thibert eine Rennstrecke direkt in der Stadt vor.»
Auf dem Weg
«Thibert und Martin stehen hinter dem Projekt von BMI. Zusammen mit der Ministerin für Internationalen Handel und Investitionen von Ontario, Sandra Pupatello, damals noch Minister für Wirtschaftsentwicklung und Handel der Provinz, waren sie bereits in Dubai zu Gast.»
«Die Stadt Fort Erie wird die Pläne auch weiter unterstützen: ‹Ihre Anträge sind eingegangen. Wir arbeiten mit der Region zusammen um sicherzustellen, dass die Anträge unter Einhaltung der Planungsbestimmungen so schnell als möglich bearbeitet werden.›»
«Auch wenn der Speedway sich natürlich zunächst an die NASCAR Canadian Tire Series, deren bisher besuchte Ovale kaum länger als eine halbe Meile sind, wenden wird, könnte sich also in zwei Jahren eine weitere kanadische Rennstrecke für ein IndyCar-Rennen bewerben, nachdem ja auch Montréal mit dem Verlust der Formel 1 noch Platz hätte.»