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Chronikbeitrag
Alexander Stannigel — hat einen Artikel geteilt:Dienstag, 21. April 2020
Dass die seit 2013 vorliegenden Pandemierisikostudien des RKI [1] ignoriert wurden – Fehlenschätzung
Dass die schnellen Reaktionen Taiwans [2] (oder auch Südkoreas) ignoriert wurden – Folgefehler
Dass dann erstmal ein Lockdown gefahren werden muss, obwohl die Datenlage unklar ist [3] – Notwendig
Dass bundesweite Studien zur tatsächlichen #Covid19-Verbreitung erst Mitte Mai starten sollen und damit frühestens Anfang Juni erstmals eine klare Datenlagen vorliegt [6], obwohl die ungenutzten [7] und weiter ausgebauten Testkapazitäten [8] es doch eigentlich schon länger hergeben – D.h. in den nächsten 1½ Monaten werden eher weniger als mehr Schritte Richtung Aufhebung des Lockdowns gegangen?
Dass das ursprüngliche europäische Projekt zum #Covid19-Tracing gerade zum Überwachungsinstrument ausgebaut und mit Vorsatz und dem später vorgeschobenen Vorwand Datenschutz gegen die Wand gefahren wird [4][5] – Immerhin haben die Fachleute ein eigenes Projekt aufgesetzt
Gibt's eigentlich eine Statistik, wieviele Eltern gerade ihren Jahresurlaub verpulvern, weil die von der Politik empfohlenen «flexiblen & pragmatischen Lösungen» mit den Arbeitgebern nicht gefunden werden bzw. zeitlich nicht umsetzbar sind?
«So nimmt die Zahl der vom RKI angegebenen Neuinfektionen seit dem 18. März – also seit gut einem Monat – ab. Zur Einordnung: Am 9. März wurden in vielen Bundesländern Veranstaltungen über 1.000 Teilnehmer untersagt. Am 16. März verständigten sich Bund und Länder zu gemeinsamen Leitlinien gegen die Ausbreitung; der Beginn des Lockdowns. Kaum überraschend ist, dass auch die vom RKI geschätzte Reproduktionsrate, also der Faktor, wie viele weitere Menschen ein Infizierter ansteckt, seit Beginn der Maßnahmen rückläufig ist. (…) die Krankheit geht also laut RKI klar zurück.»
(…)
«Symptomfreie und nur leicht erkältete Patienten lassen sich in der Regel nicht auf das Virus testen. Somit kann man von der RKI-Zahl der ‹bestätigten Fälle› auch nicht seriös auf die Zahl der Infektionen oder Neuinfektionen schließen. Man kann anhand der Testergebnisse bestenfalls schätzen, wie hoch die Zahl der Infektionen sein kann. Daraus dann auch noch bei einer schwankenden Zahl von Tests mögliche Entwicklungen herauslesen zu wollen, ist jedoch ein höchst unsicheres Unterfangen. (…) Bis zur ‹Herdenimmunität› [ist es] noch ein extrem langer Weg, wie nicht zuletzt die Feldstudien aus Heinsberg belegen, die selbst im extrem betroffenen Ort Gangelt nur eine Infektionsrate von 15% feststellen konnten.»
(…)
«[Es] wären endlich möglichst große und vor allem repräsentative Studien zu den Infiziertenzahlen und den Dunkelziffern nötig, aus denen man mit angemessenem materiellen Aufwand eine Monitoring-Dauerstudie machen könnte, mit der man die „echten“ Infiziertenzahlen möglichst präzise und zeitsensitiv abbilden könnte. Zumindest der erste Teil dieser Aufgabe ist nun vom RKI auch konkret geplant – absolut unverständlich ist jedoch, warum die ‹bundesweite bevölkerungsrepräsentative seroepidemiologische Studie› nicht schon vor Wochen veranlasst wurde, sondern erst Mitte Mai beginnen und erst im Juni erste Ergebnisse liefern soll. Das heißt nämlich auch, dass die Politik bis in den Sommer hinein im Nebel stochern und sich bei der Bewertung wohl oder übel nicht auf harte Zahlen, sondern auf die Ratschläge von ‹Experten› verlassen muss, deren Kompetenz und Unabhängigkeit zweifelhaft ist, wie die Empfehlungen der Leopoldina zeigen.»