«Eine weitere Interpretation, die vom Unseriösen ins vermeintlich Seriöse pirouettierte: Die Grünen seien so monothematisch wie die AfD, dementsprechend seien sie genau so dogmatisch wie sie. Dass das albern ist, weil es das Schüren von Ressentiments gegen Migranten auf eine Stufe stellt mit, nun ja, dem Wunsch, die Erde bewohnbar zu halten, brauche ich Ihnen hoffentlich nicht zu sagen. Diese konstruierte Symmetrie zwischen der AfD – einer tatsächlich restriktiven und reaktionären Partei am extremen Rand – und den als populistische Verbots-Partei geframten Grünen am anderen behaupteten extremen Rand, ist einer der hottesten Takes diskursiver Verzweiflung.»
(…)
«[Die] ‹Neue Zürcher Zeitung› NZZ [setzte die erzwungene(!)] ‹Begeisterungsfähigkeit› von Kindern und Jugendlichen […], die politisch in der HJ und FDJ missbraucht wurde, mit dem freiwilligen Engagement und dem selbstorganisierten Aktivismus heutiger Klimademonstranten [gleich]. […] Diese thematische Montage schaffte sowohl eine Herabwürdigung der protestierenden Kinder und Jugendlichen, indem sie ihnen ihre Fähigkeit zum selbständigen Denken absprach, als auch eine geschichtsvergessene Relativierung der totalitären Barbarei der NS-Zeit. Zwei Infamien mit einer Klappe – das muss man auch erstmal hinkriegen.»