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Chronikbeitrag
Alexander Stannigel — hat zwei Artikel geteilt:Dienstag, 11. August 2020
Anmerkung zum letzten Absatz des SZ-Artikel: In Österreich waren die Schulschließungen nicht die einzige Maßnahme, sondern es hat ein wesentlich tieferer Lockdown gegolten, als in Deutschland. Daraus Aussagen über die Effektivität von Schlusschließungen treffen zu wollen ist … Quark. Schweden hat mehr oder weniger ausschließlich alle Bildungseinrichtungen (Kitas, Schulen, Unis) geschlossen — und der Erfolg der Maßnahmen war eher so mittel. Die Verstorbenenzahlen von dort sind alles andere als ein Argument dafür.
«‹Wenn wir Kindern schaden wollen, dann sind Schulschließungen sehr effektiv.› (…) Wieland Kiess nennt viele der Ergebnisse zwar ‹erwartbar›, aber sie seien eben auch wichtig, wenn man darüber nachdenkt, den Schulbesuch weiter einzuschränken oder gar zu verbieten. Vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien gaben an, unter der Isolation zu leiden.»
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«[In einer weiteren] Untersuchung der Uniklinik Leipzig […] treffen die Autoren […] eine klare Aussage: &ösaquo;Es ist angesichts der aktuellen Datenlage richtig, die Schulen in Sachsen wieder zu öffnen und unter Kontrolle die Hygienemaßnahmen zu lockern, um sich wieder einem normalen Schulalltag anzunähern.›»
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«Die Wissenschaftler haben im Mai und Juni in fünf sächsischen Städten 2687 Probanden auf Antikörper gegen Sars-CoV-2 untersucht, 1884 Schüler und Schülerinnen sowie 803 Angestellte an Grundschulen und Gymnasien. Wie auch in einer Untersuchung der Uniklinik Dresden lautet das Fazit der Forscher: In den sächsischen Schulen sei die Infektionslage ‹unbedenklich›. (…). Einen aktuell mit dem Coronavirus Infizierten fanden die Wissenschaftler unter allen Probanden nicht.»
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«Man muss berücksichtigen, wie die Umstände zum Zeitpunkt der Tests in den sächsischen Schulen, aber auch im gesamten Bundesgebiet waren. Im Mai und Juni waren die Schulen noch weit von einem Regelbetrieb entfernt, das Ansteckungsrisiko dürfte allein deshalb schon gering gewesen sein, weil meist in Schichten und Kleingruppen unterrichtet wurde. Zudem war das Infektionsgeschehen nach den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Frühjahr allgemein sehr gering. (…) Und Berichte aus anderen Ländern wie Israel, Australien oder den USA, laut denen Schulen nach ihrer kompletten Öffnung ohne Maskenpflicht durchaus zu Corona-Hotspots wurden, fließen nicht in die Beurteilung der Leipziger Wissenschaftler ein. Auch eine aktuelle Analyse von Wiener Forschern kommt zu dem Ergebnis, dass Schulschließungen extrem effektiv sind - zumindest, was die Eindämmung des Virus betrifft.»
«Nur wenige Tage nach dem Unterrichtsbeginn in Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Schulen im Land wieder geschlossen. Der Grund: Corona-Infektionen. Ist das der richtige Weg? Dies stellt der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit infrage: Im Deutschlandfunk kritisierte er, alle Empfehlungen sprächen sich dagegen aus, so vorzugehen, dass nun die Eltern wieder 14 Tage zuhause säßen und sich um die Kinder kümmerten. ‹Wenn ein Schüler oder ein Lehrer infiziert ist, darf es auf keinen Fall dazu führen, dass sofort die ganze Schule zugemacht wird›, sagte er im Sender ‹Welt›. Das sei nicht das Vorgehen, wie es in den nächsten Wochen und Monaten stattzufinden habe.»