«Lanz, Maischberger, Lanz, Lanz, Illner, Lanz, Lanz, Lanz, Plasberg, Lanz, Will, Lanz, Lanz, Maischberger und noch mal Plasberg – 15 Auftritte in noch nicht einmal vier Monaten. Am 18. März schaffte Lauterbach es sogar, zeitgleich bei Maischberger im Ersten und Lanz im ZDF die Kassandra zu geben und die von der Kanzlerin verkündeten „Maßnahmen“ zu verteidigen. […] Alleine der Suchbegriff ‹Karl Lauterbach warnt› liefert bei der Google-News-Suche für den Zeitraum von März bis heute über 110 Einzeltreffer – Doubletten durch z.B. mehrfachen Abdruck von Agenturmeldungen sind dabei wohlgemerkt nicht inbegriffen.»
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«[Karl Lauterbach] sitzt in den Ausschüssen für Recht und Verbraucherschutz und im Finanzausschuss. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ist Sabine Dittmar, die jedoch Talkshow-Deutschland gänzlich unbekannt sein dürfte. Was Lauterbach betrifft, so vertritt er in den Talkshows seine Privatmeinung. (…) Die Dissertation, mit der [Berufung zum Professor ohne wissenschaftliche Habilitationsschrift] begründet wurde, war ebenfalls keine wissenschaftliche Arbeit, sondern ein einhundert Seiten starkes philosophisches Essay, das Lauterbach bis vor kurzem unter Verschluss gehalten hat. (…) Lauterbach schaffte es bei den letzten Bundestagswahlen sogar, die Plattform Campact für sich einzuspannen, die ihn unterstützte, weil er sich angeblich dem Kampf gegen Glyphosat angeschlossen hätte. Im Bundestag stimmte Lauterbach jedoch gegen ein Verbot von Glyphosat.»
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«Da stört es dann auch nicht, dass der oberste Lockdown-Hardliner die Gefahr durch Corona noch Ende Januar ‹für die Mehrheit der Bevölkerung zum Glück [für] sehr überschaubar› hielt. Von einem Mundschutz riet er damals ab, dies mache ‹schlicht keinen Sinn›. Damals kritisierte er China für seine harten Lockdown-Maßnahmen, die ‹medizinisch nicht wirklich sinnvoll› seien. (…) Schon 2013 machte er […] mit Forderungen Schlagzeilen, die Zahl der Krankenhäuser massiv zu reduzieren. Im letzten Jahr nutzte er eine Bertelsmann-Studie dazu, seiner alten Forderung Nachdruck zu verleihen und abermals die Schließung jeder zweiten Klinik in Deutschland zu fordern. (…) Dazu muss man wissen, dass Lauterbach auch zwölf Jahre – zusammen übrigens mit Bertelsmann-Chefin Liz Mohn – im Aufsichtsrat des privaten Klinikkonzerns Rhön-Kliniken saß und dafür ein Salär von rund einer halben Million Euro bezog. […] für Schließungen kleiner – meist kommunaler – Kliniken zu werben, was wirtschaftlich vor allem den großen Klinikkonzernen nutzen würde.»
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«Sogar seine angestaubte rote Fliege landete nun im Schrank – er wolle bei jüngeren Wählern besser ankommen. Der Mann hat noch Großes vor und dies ist durchaus als Drohung zu verstehen.»