Zumindest äußerte sich der Verteidigungs- bzw. Angriffsminister der USA, Rumsfeld in dieser Weise. Nachdem sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Staatsoberster Jacques Chirac einig wie selten zuvor zeigten und offiziell bestätigten, im UN-Sicherheitsrat gegen einen Krieg im Irak zu stimmen, stellten für Rumsfeld die Positionen Frankreichs und Deutschlands "ein Problem" dar und bezeichnete sie als das "alte Europa".
Donald R. wörtlich:
"Wenn Sie Europa meinen, dann denken Sie an Deutschland und Frankreich. Ich nicht. Ich denke, das ist das 'alte Europa'. Wenn Sie sich aber das heutige gesamte Europa der NATO anschauen, dann verlagert sich der Schwerpunkt nach Osten. Und da gibt es viele neue Mitglieder. Und wenn Sie einfach nur die Liste aller NATO-Mitglieder hernehmen und alle die gerade zum Beitritt eingeladen wurden - worauf kommen Sie dann? 26 oder so? - genau, Sie haben recht. (...)
Deutschland ist ein Problem gewesen, und Frankreich ist ein Problem gewesen. (...) Aber sehen Sie sich die riesige Zahl anderer Länder in Europa an. Sie sind nicht auf der Seite Frankreichs und Deutschlands in dieser Sache, sie stehen auf der Seite der Vereinigten Staaten. (...)
Nun, Sie zitieren Meinungsumfragen. Das ist Ihr gutes Recht. Politische Führer müssen sich für die Haltung der Öffentlichkeit interessieren, mit ihr sprechen, darüber nachdenken, und dann - Führung übernehmen. (...) In ihrer Verantwortung liegt es, sich mit den Fakten zu beschäftigen, zu einer Einschätzung zu kommen und dann vor die Bevölkerung zu treten und ihre ehrliche Überzeugung davon zu übermitteln, was das Land tun sollte. Und sollte ein Land uns nicht zustimmen - was soll's - das ist in der Geschichte schon unzählige Male geschehen."
Für Rumsfeld stellen damit vor allem die Staaten Osteuropas, die noch Kapazitäten an Öl-Pipelines haben, das Europa dar, wie es sich der
Enron-Pleitegeier (nach seinem Wechsel vom Aufsichtsratsvorsitz des Energieriesen zu Doublesyous lustigem Politkabinett flog der ganze Finanzskandal auf) vorstellt.
Auch China und Russland stellen sich gegen einen Krieg gegen den Irak um vor allem ein Machtvakuum im Nahen Osten zu verhindern. Außerdem befürchten sie eine amerikanische Dominanz im arabischen Öl-Markt.
"Wir werden aber nicht vor einem Krieg zurückschrecken, wenn dies die einzige Möglichkeit ist, den Irak frei von Massenvernichtungswaffen zu machen", bekräftigte US-Außenminister Colin Luther (!) Powell in einer Rede vor dem Weltwirtschaftsforum im Schweizer Wintersportort Davos. "Die Geschichte wird diejenigen verurteilen, die die Gefahr kommen sahen, aber nichts dagegen unternommen haben", fügte Powell hinzu. Die einstimmig verabschiedete UN-Resolution 1441 biete die Möglichkeit für ein Eingreifen im Irak ohne einen weiteren UN-Beschluss. Powell sagte, Iraks Präsident Saddam Hussein habe eindeutig Verbindungen zur Al-Kaida und zu weiteren Terrorgruppen. Doch bis jetzt konnten weder die USA noch deren Schoßhündchen Großbritannien Beweise für diese Behauptungen vorlegen, obwohl sie seit über einem Jahr bereits angekündigt sind.
In Anspielung auf die jüngsten Auseinandersetzungen mit Paris und Berlin sagte Powell, dass es schon seit vielen Jahrhunderten "Probleme mit unseren Freunden auf der anderen Seite des Atlantik" gebe. Differenzen seien unvermeidlich, doch dürften sie nicht als "Unilateralismus
oder Arroganz der USA" ausgelegt werden.
NEIN! WIR DOCH NICHT! NIE!
Zuvor hatte sich der britische Premierminister Tony Blair dafür ausgesprochen, den UN-Waffeninspektoren im Irak mehr Zeit zu geben. Auf die Frage, ob er dabei eher an Wochen oder an Monate denke, sagte er in der BBC: "Nun, ich glaube nicht, dass sie Monate brauchen werden, um herauszufinden, ob er (Saddam Hussein) kooperiert oder nicht, aber sie sollten die Zeit bekommen, die sie brauchen." Die britischen Medien interpretierten dies als Hinweis darauf, dass die USA und Großbritannien in den nächsten Wochen noch nicht militärisch gegen den Irak vorgehen wollen.
In den letzten Wochen mehrten sich weltweit die Demonstrationen gegen einen Irak-Krieg, auch in den USA und Großbritannien.
Auf der Großkundgebung in Washington erklärte der Bürgerrechtler Jesse Jackson, es gebe keinen Grund, den Irak aufs Korn zu nehmen, wenn die Regierung die Probleme im Nahen Osten ignoriere. Sara Flounders von der Organisation ANSWER forderte zum Widerstand gegen die ‹kolonialen Kriegspläne› der Regierung von Präsident George W. Bush auf. Ein Gewerkschaftsführer aus New York warf Bush vor, die Trauer der Amerikaner über die Anschläge vom 11. September ausgenutzt zu haben, um sie auf einen Kriegskurs zu führen.
Die Demonstranten marschierten anschließend vom Kapitol aus zu einem nahe gelegenen Marinestützpunkt am Anacostia-Fluss. Dort wollten ‹Volks-Inspekteure› symbolisch die Waffenarsenale kontrollieren. Die Demonstranten sprachen von einer vorbeugenden Demonstration. So wie US-Präsident Bush einen vorbeugenden Angriff gegen den Irak geplant habe, so wollten sie schon vor einem möglichen Krieg ihren Widerstand deutlich machen. Bei ihrem Marsch hielten die Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie ‹Kein Blut für Öl› und skandierten: ‹Kein Krieg gegen den Irak›.
Mehrere tausend Menschen haben in Großbritannien und Irland gegen einen möglichen Irak-Krieg demonstriert. Zur größten Demonstration in Liverpool kamen 2500 Menschen. Auch in Cardiff, Birmingham, Bradford, Oxford und Glasgow (Schottland) gab es Proteste, zu denen die britische ‹Anti-Kriegs-Koalition› aufgerufen hatte. Auf dem Trafalgar Square in London fand am Abend eine Mahnwache statt.
Der langjährige Labour-Abgeordnete und Parteilinke Tony Benn rief bei der Veranstaltung zum Widerstand gegen den geplanten ‹Aggressionskrieg› auf. US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair warf er vor, die Charta der Vereinten Nationen ‹zerreißen› zu wollen. Ohne Zustimmung der Bevölkerung könne Blair aber nicht in den Krieg ziehen, rief Benn aus.
Am blödesten steht aber die CDU da. Erst gestern forderte deren Chefin, die Haltung Deutschlands im Sicherheitsrat zu ändern um Deutschland nicht international zu isolieren. Obwohl man da mit Frankreich, China und Russland und guter Gesellschaft wäre. Wladimir Putin unterstützte ja erst kürzlich offiziell Schröders Kurs im Irak-Konflikt.
Selbst die Kirche, nämlich der Pabst persönlich, klagte die Haltung der USA an und bezeichnete einen Irak-Krieg ohne Beschluss der UNO als simple Aggression der USA gegen den Irak. Damit zieht die eigene Basis den Christdemagogen den Boden unter den Füßen weg.
Ist aber auch doof, wenn man so amerikahörig ist...