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Chronikbeitrag
Alexander Stannigel — hat einige Artikel geteilt:Mittwoch, 10. Juni 2020
Die #NFL ändert ihr Verhalten zu #BlackLivesMatter. #FOXSports sendet im Vorlauf des Rennens in Atlanta emotionale Beiträge dazu. #NASCAR selbst unterbricht die Warm-Up-Runden für eine kurze Ansprache ihres Präsidenten über den Rennleitungsfunk und NASCAR überlegt ferner die Konföderierten-Flagge von dem Campern im Infield und an der Strecke zu verbannen.
Das sind Gesten, die sonst nur dem Militär zuteil werden, zu einem Thema, zu dem die letzten drei, vier Jahre von NFL und NASCAR nur ohrenbetäubendes Schweigen zu vernehmen war.
Das könnte diesmal wirklich der Anfang eines Umdenkens sein.
«Als der Quarterback Colin Kaepernick 2016 während der US-Hymne, die vor jedem Spiel erklingt, auf die Knie ging, um gegen Diskriminierung und Polizeigewalt zu protestieren, verurteilte die NFL diese Geste. Kaepernick wurde zur Persona non grata und sucht seither vergeblich einen Platz in einem Klub. 2018 verabschiedeten die Teambesitzer eine Regel, wonach die Spieler während der Hymne entweder stehen oder in der Kabine bleiben müssen. Nur wegen des Einschreitens der Spielergewerkschaft wird die Regel nicht forciert, doch sie spiegelte bislang die Haltung der Liga wider.»
«Was NFL-Chef Roger Goodell nun in einer Videobotschaft sagte, darf daher als extremer (und unerwarteter) Richtungswechsel bezeichnet werden. ‹Wir, die NFL, geben zu, dass wir in der Vergangenheit falsch gelegen haben›, sagte Goodell. […] Die Kehrtwende der NFL folgte auf eine Aufforderung einiger prominenter schwarzer Spieler, darunter Super-Bowl-Gewinner Patrick Mahomes und der junge Quarterback Deshaun Watson; sie hatten – ebenfalls in einer Videobotschaft – eine klare Positionierung der Liga gefordert.»
(…)
«[US-Präsident Donald Trump] war und ist ein großer Gegner von knieenden schwarzen Spielern bei der Hymne. Er instrumentalisierte die von Kaepernick initiierten Proteste und lenkte den Diskurs auf die Frage nach Nationalstolz. Darf man die Flagge und das Land so missachten? 2017 empfahl er bezüglich der protestierenden Profis: ‹Holt diesen Hurensohn sofort vom Feld. Raus! Er ist gefeuert!›»
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«[New Orleans Saints-Quarterback Drew Brees] erwiderte: ‹Durch meinen andauernden Dialog mit Freunden, Teamkollegen und Führern der schwarzen Gemeinde habe ich erkannt, dass es nicht um die amerikanische Flagge geht. Es ging nie darum.› Man könne nicht länger die Flagge missbrauchen, um Menschen von den wahren Problemen der schwarzen Gemeinde abzulenken. ‹Wir haben das 2017 getan, und leider habe ich es mit meinen Äußerungen in dieser Woche wieder getan. Wir müssen aufhören, über die Flagge zu sprechen und uns endlich den realen Problemen der systematischen rassistischen Ungerechtigkeit, wirtschaftlicher Unterdrückung, Polizeigewalt sowie einer Rechts- und Gefängnis-Reform zuzuwenden.›»
«Der Quarterback der San Francisco 49ers [Colin Kaepernick] hatte 2016 und 2017 beim Abspielen der Nationalhymne vor den Partien gekniet, um gegen Polizeigewalt und Rassismus zu demonstrieren. Trump schimpfte ihn deshalb einen ‹Hurensohn› und forderte, dass er entlassen werden und das Land verlassen solle – zumindest Ersteres trat ein, Kaepernick ist bis heute arbeitslos.»
«Nun debattierten die Leute angesichts der Gewalt auf den Straßen (die sehr häufig auch von Polizisten ausgegangen war), ob Kaepernick nicht genau die richtige Form gewählt hatte.»
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«Brees' Teamkamerad Michael Thomas, einer der besten Passempfänger der Liga, organisierte daraufhin ein Video mit den wichtigsten afroamerikanischen NFL-Profis, das jedem, der es sah, nahegehen musste. Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs), Saquon Barkley (New York Giants), Odell Beckham Jr. (Cleveland Browns) und viele andere sprachen die Namen der Opfer aus, dann sagten sie: ‹Wir werden nicht mehr zum Schweigen gebracht werden, sondern wir bestehen auf unserem Recht, friedlich protestieren zu dürfen.›»
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«Die größten afroamerikanischen Spieler dieser Liga protestierten, und sie wurden erstmals unterstützt von den größten hellhäutigen Spielern. Das konnte die Liga nicht länger ignorieren. NFL-Chef Roger Goodell, bei Kritik gewöhnlich glatt wie eine Teflonpfanne, wiederholt in einem Video genau die Worte, die die schwarzen Spieler von ihm gefordert hatten: ‹Wir, die NFL, verurteilen Rassismus und systematische Unterdrückung von Schwarzen. Wir, die NFL, geben zu, dass es falsch gewesen ist, unseren Spielern nicht früher zugehört und sie ermuntert zu haben, sich zu äußern und friedlich zu protestieren. Wir, die NFL, glauben daran: Black Lives Matter.›»
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«70 Prozent der NFL-Profis sind schwarz, ihr Protest ist bedeutsam. Ebenso bedeutsam jedoch (…) ist die Solidarität der weißen Spieler; schließlich sind 80 Prozent der NFL-Zuschauer hellhäutig. Diese Solidarität ist ein Zeichen, dass es nicht um die US-Flagge geht und schon gar nicht um Trump. Sondern um dringend notwendigen gesellschaftlichen Wandel. Die Botschaft ist: Sie haben verstanden.»
«Before the start of the Folds of Honor QuikTrip 500, NASCAR President Steve Phelps provided a stirring and compelling message against racism and racial inequality before a moment of silence. The drivers then show solidarity and support of our African American communities with a captivating message of their own.»
«@NASCAR is actively considering a change to its confederate flag policy, per sources, as calls grow for the series to permanently ban the symbol from its facilities.»
«Bubba Wallace appeared Monday evening on CNN Tonight with Don Lemon. During the interview, he said NASCAR should prohibit Confederate flags at race tracks.»
«‹No one should feel uncomfortable when they come to a NASCAR race. So it starts with Confederate flags. Get them out of here.›»