«Liebe Leute, aus aktuellem Anlass hier ein paar Worte zu #allesdichtmachen: Ja, die Aktion war daneben. Sie war schlechte Satire, weil sie sich in einer bequemen, letztlich verantwortungslosen Ironie eingerichtet hat. Das ist billig und kindisch und entsprechend in alle Richtungen interpretierbar- und damit anschlussfähig an die üblichen verdächtigen Milieus, die ja auch schnell und vorhersehbar applaudiert haben.»
«Die Schauspieler:innen hätten ihre massive Prominenz nutzen können- für eine detaillierte, differenzierte Kritik an der Bundesregierung, die wirklich trifft – oder einer Aktion, die über das ironisch getarnte Beleidigtsein hinausgeht – eine Aktion für die zahlreichen notleidenden Kolleg:innen ihres und benachbarter Fächer, die ihre Prominenz nicht haben und darum nicht in der Maisonette-Wohnung residieren können, sondern wirklich am Ende sind – psychisch und finanziell. Oder mit einem eigenen Konzept, wie Öffnungen aussehen könnten.»
«Aber deshalb sind die Schaupsieler:innen noch lange keine Verschwörungsmystiker:innen, Coronaleugner:innen oder Menschen, die Tote in Kauf nehmen – auch wenn es natürlich grob fahrlässig war, als Profi nicht einmal zu recherchieren, wer hinter dem Projekt steht: Ein Typ, der schon mehrfach als Coronaleugner in Erscheinung getreten ist.»
«Viele Kritiker:innen bewegen sich ironischerweise auf dem Niveau derer, die sie kritisieren wollen – ebenso reflexhaft keifend und frei von Argumentation. Auch eine schlechte Aktion kann Anlass zu einer fruchtbaren Debatte sein. Dass diese ausbleibt und stattdessen eine selbstgefällig – beleidigte Ironie von ein paar Privilegierten auf der einen Seite und eine ebenso selbstgefällige moralische Überlegenheitsgeste auf der anderen Seite bleibt, ist das eigentlich traurige an dieser Debatte, teilt so die Welt in Freund und Feind und macht sie kein Stück besser.»
Alexander Stannigel — hat einen Link geteilt:Sonnabend, 17. April 2021
#350
Ein 2021er Kleinod des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks von Tahnee mit Sidekick André Herrmann. Sollte nur nicht allein in der Mediathek versauern.
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«Religion ist die einzige Psychose für die man Steuern zahlen muss. Wenn ich am 22. April den internationalen Tag der Kartoffelchips ausrufe und auf einer riesigen Pringles-Dose durch die Innenstadt reite, dann komme ich sehr, sehr lange ins Krankenhaus. Aber wenn eine Bande alter Männer mit Umhängen in Rom erklärt ‹Wir dürfen am Freitag nicht mehr tanzen›, weil sich sonst ein Handwerker aus dem Nahen Osten zwei Tage später nicht in die Wolken beamen kann, dann ist einfach nur Ostern.»
Vielleicht sollten Kanzleramt und Ministerpräsidenten nicht erst irgendwann am Nachmittag mit solchen absehbar langwierigen Verhandlungen beginnen, um dann weit nach Mitternacht mit solchen Ideen um die Ecke zu kommen, sondern am frühen Vormittag – wie vernünftige Menschen das auch tun…
Alexander Stannigel — hat ein Bild geteilt:Mittwoch, 10. März 2021
#347
Sachsenring baut seit 30 Jahren keine Autos mehr. Die Lotus Elise mit E-Motor von Tesla wurde vor mittlerweile auch schon 15 Jahren vorgestellt. Kinder, wie die Zeit vergeht…
«Der Trabant P 601L schafft es von null auf 100 km/h in 23,7 Sekunden. Das Tesla Modell S Plaid ist 11-mal so schnell. Aber: Bei der Zahl der Zulassungen liegt der Trabi weiter vorne.»
Alexander Stannigel — hat einige Artikel geteilt:Sonnabend, 6. März 2021
#346
Allein mit den Novemberhilfen des Bundes hätte man die ganze deutsche Bevölkerung einen Monat lang zweimal pro Woche mittels Schnelltests durchtesten können. Damit hätten wir uns den zweiten Lockdown komplett sparen und die SARS-CoV-II-Ausbreitung dennoch stark ausbremsen können. Die höheren Ansteckungsraten der britischen und südafrikanischen Varianten würden dann gar nicht ins Gewicht fallen.
Es hätte uns auch wesentlich weniger Geld gekostet und sehr viel weniger gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Ebenso wäre das Risiko, dass die südafrikanischen, brasilianischen und kalifornischen Mutationen des Spike-Proteins die Wirkung der #Covid19-Impfungen abschwächen, gut abfangbar.
Und dann ziehen sie sich auch noch dreist auf den Standpunkt zurück, dass ja vorher die Schnelltests nicht «am Markt verfügbar» gewesen wären, als wäre das ein reiner Angebotsmarkt. Wenn Bundes- und Landesregierungen im Mai oder Juni die Nachfrage für September zugesagt hätten, wäre mit Sicherheit ein großes Angebot bereits damals verfügbar gewesen. Oder die Ministerinnen und Minister #Altmaier,#Karliczek und #Spahn hätten direkt ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt.
Als wären das alles Andi #Scheuer's in unterschiedlichen Kostümen…
«In der aktualisierten Corona-Testverordnung beziffert das Gesundheitsministerium die Kosten für mehr Schnelltests. ‹Je eine Million Testungen entstehen dem Bund Kosten in Höhe von bis zu 21 Millionen Euro, davon bis zu sechs Millionen Euro für Sachkosten und bis zu 15 Millionen Euro Durchführungskosten›»
«Mittlerweile seien deutlich mehr Tests am Markt verfügbar, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. ‹Daher sollen alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können.› Demnach sollen Kommunen vor Ort Testzentren oder Apotheken mit solchen Angeboten beauftragen können, die Kosten dafür soll der Bund übernehmen.»
«Für die ‹kalifornische› Virusvariante wird eine verringerte, aber immer noch ausreichende Wirkung der vorhandenen Impfstoffe vermutet. (…) Die mutmaßlich gefährliche Mutation E484K, die sowohl bei der südafrikanischen Variante B.1.351 als auch bei der brasilianischen Variante P.1 vorhanden ist, verändert die rezeptorbindende Domäne des Spike-Proteins, und hier greifen die Antikörper mit der stärksten neutralisierenden Wirkung an.»
«Im Rahmen der Initiative #DigitaleBildung hat sich Angela Merkel heute wieder für die Digitalisierung stark gemacht und betont, welche Chancen vor allem in der Bildung daraus entstehen. Wir meinen: Super! DIE müsste mal Kanzlerin werden!»
Der Bundeskanzlerin tut also leid, was der neuerliche Lockdown jetzt bedeutet? Und MP Kretzschmer ist die Bevölkerung zu sorglos? Ja?
Dass seit April nichts zur Pandemiebekämpfung so gut wie nichts wesentliches passiert ist, ist doch ihre eigene Verantwortung! Merkel ist die Regierungschefin und hätte ihren Ministerinnen und Ministern Spahn, Altmaier und Karliczek auftragen können und sollen, für einen massiven Ausbau der Testkapazitäten zu sorgen, die Gesundheitsämter personell und technisch besser auszustatten oder die Verfügbarkeit von FFP-Masken auszubauen, wenn die nicht von selbst darauf kommen – eben Richtlinienkompetenz ausüben.
Das gleiche hätten die Ministerpräsidenten um Lautsprecher Söder in ihren Landesregierungen tun sollen, um z.B. Schulen tatsächlich mit Hygienemitteln auszustatten. Stattdessen tritt ausgerechnet die Bundeskanzlerin vor ein paar Tagen die Diskussion los, wie lange es überhaupt noch Coronahilfen gibt und von wem.
Nach 8 Monaten wird von der Containment-Stragie vom Frühjahr «Vermeiden, Verfolgen und Testen» immernoch nur um «Vermeiden» diskutiert, «Verfolgen» haben die Gesundheitsämter teilweise aufgegeben, und «Testen» wird seit Anfang November immer weiter zurückgefahren.
Was sind wir denn bitte für ein lausiges Hochtechnologieland, dass wir es nicht hinbekommen in einer Woche mehr zu testen, als ein chinesischer Bezirk an einem halben Tag?
Der Profisport macht seit über einem halben Jahr vor, wie's geht: Alle paar Tage Routinetests, bei einem positiven Test in Quarantäne, dort täglich nachtesten und bei zwei negativen Tests wird die Quarantäne beendet.
Wenn man nichts dergleichen tun, ist es doch klar, dass irgendwann 30.000 Neuinfektionen und 600 Tote pro Tag gibt und wieder ein Lockdown notwendig wird. Was haben Bundes- und Langesregierungen erwartet? Haben die das Memo nicht bekommen, dass es schon im April absolut unrealistisch war, ab Spätsommer Impfstoffe verteilen zu können?
Und Merkels Ministerin Giffey und Minister Heil haben in der Zeit auch keine Konsequenzen aus dem ersten Lockdown gezogen:
Warum lese ich nichts über einen Freistellungsanspruch, Verdienstausfallregelungen sowie besonderen Kündingsschutz für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen und beschulen müssen – oder wird wieder nur hilflos um «flexible & pragmatische Lösungen» gebeten, was im Frühjahr zu oft schon nicht funktioniert hat – und am Ende werden die Eltern wieder völlig allein gelassen?
Gibt es einen Plan, wie man diesmal das Fünftel der Kinder erreicht, die im Frühjahr schon völlig abgehängt worden sind und von denen damals keine Kita und Schule wusste, wie's ihnen geht und was sie tun?
Und wie wär's mal mit einem Plan für die Millionen Menschen, die normalerweise im Kulturbereich ihr Geld verdienen, seit bald einem Jahr in der Luft hängen? Ein vereinfachtes Hartz IV-Verfahren – statt die regulären Lebenshaltungskosten als Betriebskosten anzuerkennen und entsprechend zu erstatten – ist keine Lösung des Problems…
Alles was im Lockdown im Frühjahr falsch gelaufen ist, macht man jetzt wieder genauso. Das darf doch alles einfach nicht wahr sein…
Dass bereits 2012, vor 8 – in Worten: ACHT – Jahren die Bundesregierung unter Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe eine Risikobewertung eines aggresiveren Corona-Virus, als SARS-CoV-II dieser Tage, durchführen lassen hat und die Ergebnisse daraus völlig ignoriert wurden ist übrigens ebenso den Bundesregierungen Merkels und ihren Ministern Friedrich, de Maizière, Seehofer, Bahr, Gröhe und Spahn anzulasten.
Diese Pandemie wird uns noch eine ganze Weile begleiten, bei der Entwicklung der Zahlen und der sichtbare Lerneffekt unserer Bundes- und Landesregierungen ist gleich null.