Alexander Stannigel www.alexander-stannigel.eu
Alexander Stannigel www.alexander-stannigel.eu Daytona 175: Bericht

Daytona 175 — 2006 Pressemitteilung

Letzte Änderung: Juli 2007
8. Dezember 2006

  Papyrus: Racing Excellence

#884 / Alexander Stannigel / Stannigel Vogtland Racing / Mitsubishi Carisma / Nortel Networks / AMD

Official Press Release

Speedwaysurfer & Champ Car Fans Europe at DAYTONA 175 powered by Race Sim Legends 08/12/2006

Driver #884: Alexander Stannigel

Practice (35 Minuten)

Nachdem die Strecke nach einigen Problemen doch freigegeben wurde, gingen wir als erstes Team auf die Strecke. Als ich nach der Inlap wieder durch P1 und P2 kam, sah ich die ganzen Fahrzeuge auf der Strecke und in der Übersicht und fand es klasse, dass fast alle ihrem Entry gefolgt sind und wir 19 Teilnehmer hier in Daytona hatten.

Ich drehte zunächst ein paar freie Runden um danach wieder an die Box zu kommen. Leider ging das, wie schon so oft beim Testen, mächtig schief und ich segelte quer über die riesige Auslauffläche vor der Boxeneinfahrt, konnte aber einen Mauereinschlag noch verhindern. Bei der Gelegenheit fing dann auch gleich noch der Motor an Rauchzeichen zu geben und ich begab mich in Schleichfahrt zurück an die Box.

Danach beobachtete ich an der Box ein paar Draftgruppen, um die Boxenausfahrt so zu timen, dass ich etwas vor einer wieder raus kam, was allerdings nie so ganz klappte. Ich bildete dann mit Björn eine Gruppe, später kam noch Marvin hinzu. Eingangs T3 bin auch außen geblieben, um Marvin innen vorbei zu lassen. Doch er kam so weit raus, dass er mich drehte und in die Mauer schickte. Ich schlitterte dann durch T3 bis in T4 hinein an der Mauer entlang, bis ich endlich zum Stillstand kam.

Beim dritten Rausfahren fuhr ich dann zusammen mit Uli, später mit Petra und Ronnie. Eingangs des Tri-Ovals sah ich dann einmal Qualm in der Luft, war aber direkt hinter Ronnie und sah das Unheil nicht kommen. Ronnie zog Ausgangs des Tri-Ovals plötzlich nach links und vor mir tauchte Martin auf, der quer auf der Strecke stand. Wenige Hundertstelsekunden später hatte ich ihn dann auch schon, ohne Chance auszuweichen, getroffen und Martin flog in hohem Bogen über die Strecke.

Da nur noch anderthalb Minuten verblieben, beließen wir es bei den 32 absolvierten Runden. Am Ende waren wir 2. im Klassement mit 46.783 Sekunden und einem Schnitt von 309.602 km/h. Ein guter Einstand.

Qualifying (2 Runden)

  First Row Qualifying Effort Das Qualifying verlief für uns optimal. Ich fuhr beide Runden nahezu perfekt und mir gelang eine Zeit von 47.497 Sekunden (304.948 km/h) im zweiten Umlauf. Leider war Mario noch mal eine Ecke schneller und so wurde es Startposition 2. Für uns eine exzellente Leistung.

Happy Hour (10 Minuten)

  Happy Hour Drafting Wir gingen erst raus, als schon 4 Minuten vorüber waren. Ronnie sammelte mich dann auf und zusammen schlossen wir auch noch auf Toni auf. Da gelang mir auch die schnellste Runde ehe die Zeit auch schon wieder vorbei war. Ich übte noch einmal die Einfahrt in die Boxengasse und diesmal ging alles glatt. Am Ende waren wir die schnellsten in der Happy Hour mit 46.961 Sekunden (308.428 km/h). Eine gute Generalprobe für's Rennen.

Rennen (70 Runden)

Und dann ging es schon in die Startaufstellung - erste Reihe auf der Außenlinie. Gleich in der Pace Lap ging Mario neben mir allerdings ziemlich zeitig der Motor hoch - was mir allerdings auch zum Verhängnis wurde. Ich blieb zunächst nah hinter dem Pace Car und wartete darauf, dass die Autos auf der inneren Linie nachziehen würden. Ich lies mich dann weiter zurückfallen, weil mein Spotter mich aufforderte, ja nicht den Führenden auf der Innenlinie zu überholen, doch der Nachrücker von Position 3 kam einfach nicht.

Am Ende der Runde wurde natürlich Grün geschwenkt und ich bekam prompt die Schwarze Flagge gezeigt. Direkt hinter mir krachte es dann und ich war auf einmal allein unterwegs. Es wurde die erste Caution ausgerufen und ich konnte die Black Flag natürlich erst mal nicht clearen. Ich nahm Tempo raus und kam als Führender aus der ersten Runde.

In Runde 6 wurde wieder grün geschwenkt und ich versemmelte den Restart regelrecht, da ich aber sowieso an die Box musste, war mir das auch egal. Ende Runde 6 bin ich also einmal durch die Boxengasse gefahren, in der Annahme, ich hätte eine Drive-Through-Penalty bekommen. Mein Spotter sagte mir leider nicht, dass es doch eine Stop-And-Go war und so wurde die Black Flag von der Rennleitung nicht gecleart. Da aber während meines Aufenthaltes in der Pitlane schon die nächste Caution ausgerufen wurde, konnte ich problemlos wieder ans Ende des Feldes aufschließen. Und erstaunlicherweise war ich immer noch auf Position 11, was wir uns auch nicht ganz erklären konnten.

Da passierten dann gleich zwei dieser Momente: Einerseits wurde vor mir immer wieder verzögert, dann wurde wieder beschleunigt, dann wieder verzögert und so weiter. Es ging schön reifenmordend vorwärts, nicht gleichmäßig. Andererseits machte in der Formation für den Restart jeder, was er wollte. Toni vor mir war eine Runde zurück und sollte demnach auf der Innenlinie fahren. Ich war außen neben ihm und auf der Backstretch kam er dann soweit rüber, dass es krachte und ich ihn drehte. Durch den Unsinn verlor ich glücklicherweise kaum Zeit und war gleich wieder am Ende der Außenlinie dran.

  Stop And Go Penalty Bei dem Restart in Runde 12 hinein hielt ich mich zurück und fuhr Ende der Runde wieder in die Pitlane. Ich fuhr noch durch die Pitlane, da wurde schon wieder Gelb geschwenkt. Durch diese dritte Caution konnte ich nachher also wieder auf das Feld aufschließen. An meiner Box wartete auch schon ein Offizieller und hielt mich für 3 Sekunden dort. Als ich auf das Feld aufschließen wollte, fuhr auf einmal Markus vor mir langsam auf dem Apron. Nur durfte ich nicht an ihm vorbei fahren. Erst als er in die Box abbog, konnte ich wieder Gas geben, so dass ich die nächste Runde fast im Rennspeed absolvierte. In Runde 15 entschieden wir einen kurzen Splash-And-Dash einzulegen, da wir ja nicht wissen konnten, was noch alles passieren würde. Trotz des dreifachen Besuches in der Pitlane war ich erstaunlicherweise auf Position 9.

  Safely Following Petra Der Restart in Runde 18 gelang mir ziemlich sauber, ich überholte Martin und Markus und in Runde 22 war ich schon wieder hinter Petra auf Position 5. Wir beschlossen uns zurückzuhalten und einfach Petra zu folgen. Sie hat ja die Angewohnheit sich aus allem rauszuhalten und überall durchzukommen, daher dachten wir, dass uns hinter ihr nicht viel passieren kann.

Es bildete sich dann eine Gruppe mit dem Führenden Wouter, dem attackierenden Thomas (P2), dem überrundeten Toni (P7), Petra (P3) und mir (P4). Toni setzte sich schnell an die Spitze, um wieder in die Lead Lap zu kommen. Es war abzusehen, dass auch Petra schneller, als Wouter und Thomas war. Aber die beiden kämpften so verbissen um die Führung als wären es die letzten Runden und noch nicht mal Rennhalbzeit. Petra musste immer wieder zurückstecken, um nicht abgeräumt zu werden. Irgendwie gelang es Petra dann doch, an den beiden Streithähnen vorbei zu ziehen und die Führung zu übernehmen. Wouter und Thomas kämpften nun also direkt vor mir um Position 2.

  Regular Pitstop Mich erinnerte das an das Trans-Am-Rennen in Watkins Glen, als Fox gleich zu Beginn Petra aufs Heftigste attackierte und es im Inner Loop folgerichtig krachte. In Runde 38 war es dann auch so weit. Ausgangs T2 schiebt sich Thomas leicht unter Wouter, obwohl da eigentlich kein Platz war, und gab ihm einen kleinen Stubs, der Wouter drehend in die Mauer beförderte. Die Rennleitung gab die vierte Caution aus und ich kämpfte nun gegen Thomas Back-To-Line. Ausgangs T4 nahm ich innere Linie, Thomas die äußere Linie. Ich war schon neben ihm, aber er kam Eingangs des Tri-Ovals wieder runter auf meine Linie und ich drehte ihn. Damit waren wir nun hinter Petra wieder auf Platz 2 vor gefahren.

Da die Reifen nach den ersten 40 Runden noch verdammt gut aussahen, wollten wir eigentlich nur Tanken. Nachdem allerdings nach dem Öffnen der Pitlane kaum jemand hinter mir seine Crew aufsuchte, entschieden wir doch alle Reifen zu wechseln, da wir ja alle Zeit der Welt hatten. So fuhren wir als erste in die Pits und kamen auch als erste wieder heraus. Die meisten anderen kamen erstaunlicherweise erst eine Runde später an die Box, auch die Führende Petra, und so übernahmen wir kampflos wieder die Führung.

  Following Marvin In Runde 42 wurde das Rennen wieder freigegeben und ich machte einen ziemlich guten Restart. Ich sah dabei Marvin auf der Innenlinie, der sich gerade zurückgerundet hatte. Da ich kein Interesse hatte ihn wieder zu überrunden, bot ich ihm die Zusammenarbeit an, die er dankend annahm. Im Rückspiegel sah ich schon Wouter hinter Thomas und wartete darauf, dass nun der Niederländer den Berliner umdreht, aber es passierte nichts dergleichen.

Marvin zog unsere Gruppe gut voran, so dass Thomas bald zurückfiel und ich fing mir langsam an Hoffnungen auf den Sieg zu machen. Um Runde 50 herum waren nur noch Petra, Ronnie und ich von den Führenden in der Gruppe sowie Marvin und Wouter, der verzweifelt versuchte sich zurückzurunden.

In Runde 59 stand dann Uli zur Überrundung an. Ausgangs von T2 wählte Marvin die Außenlinie und Uli blieb links. Ronnie zog auf der Backstretch ganz nach links auf den Apron um Uli zu überholen, ich blieb hinter Marvin. Beim Versuch, sich in Luft aufzulösen und niemandem im Weg zu stehen, kollidierte Uli mit Ronnie und ich konnte wieder in Führung gehen.

Etwa 5 Runden vor Schluss schob sich Petra an mir vorbei und ich wusste vom Testen her, dass ich allein nur sehr schwer wieder an ihr vorbei kommen würde. Ich musste dann auch den drängelnden Wouter vorbei lassen, der sich wieder zurückrunden wollte. Marv zwang dann wohl Petra auf die Außenlinie und so kam ich wieder an ihr vorbei. Da ich dann auch wieder Wouter überholen konnte, hatte ich ihn als Puffer zu Petra hinter mir.

In der letzten Runde wurde dann noch Toni von uns überrundet und Petra war zu weit weg, als dass sie das noch hätte ausnutzen können. Jedenfalls hatte ich ein ruhige letzte Runde und überquerte als glücklicher Sieger die Ziellinie. Als ich mich in der Auslaufrunde ausrollen lies, bekam ich noch einen Schubser von Toni, für den das Rennen eigentlich auch zu Ende war, der aber noch eine weitere Runde drehen wollte.

Später besuchte uns Gernot, als nur noch Marvin's Team und wir an der Strecke waren und ließen noch einmal kräftig die Reifen qualmen zum Abschluss dieses teilweise merkwürdigen und ereignisreichen Rennens, dass jede Menge Spaß gemacht hat.

Crew Chief #884: Alexander Stannigel

Ein wunderbares Rennen für uns am Ende, obwohl es Anfang ja noch ziemlich schlecht für uns aussah. Nachdem es im Practice zweieinhalbmal ordentlich bei uns gekracht hat, war es das dann von der Seite für das Wocheende. Das Qualifying lief optimal für uns, besser ging eigentlich nicht. In der Happy Hour konnten wir zeigen, dass wir gut für das Rennen aufgestellt sind.

Nachdem wir im zweiten Versuch endlich die aus unserer Sicht nicht gerechtfertigte Black Flag clearen konnten und wir jeweils durch die Cautions keine Zeit verloren, hielten wir uns aus ziemlich allem raus und immer den Kontakt zur Spitze bis zu unserem geplanten Boxenstopp. Und nachdem wir da als Führende herausgingen, wussten wir, dass wir eine Chance auf den Sieg haben. Wieder konnten wir alle Unfälle vermeiden und am Ende hat es wunderbar für uns gereicht. Es waren zwar ein paar schneller als wir, aber wir waren halt nach Runde 70 vorne.

Wir möchten hier noch einmal unseren Gastgebern von RacingSim Legends danken, die die Strecke hervorragend vorbereitet hatten und nach ein paar Startschwierigkeiten für einen organisatorisch reibungslosen Ablauf sorgten.

Rennstatistik

Runden: 70
Rennzeit: 1:06:29.969 Stunden (254.109 km/h)
Schnellste Rennrunde: 46.877 Sekunden (308.981) in Runde 56 - sechstschnellste Rennrunde
Führungsrunden: 26 (Runden 1-5, 41-47, 49, 54-57, 59-64, 68-70) - meiste Runden geführt