Und wie machen das eigentlich die #Schweden in ihrer Statistik, dass am Wochenende und an Feiertagen die #Covid19-Sterbeziffern signifikant niedriger liegen als unter der Woche. Das ist doch verblüffend!
Schulen erstmal nur für Abschlussklassen öffnen – Vernünftig
Handel und Handwerk langsam wieder öffnen – Okay
Mit keinem Plan für Gastronomie und Kultur aufzuwarten – Nachlässig
Mit keinem Plan für Kitas und Schulen allgemein aufzuwarten – Enttäuschend, waren doch ein vier Wochen Zeit?
‹Großveranstaltungen› (variabler Größe) bis Ende August untersagen – Unterambitioniert
Kein großflächiger Ausbau der Testkapazitäten – Schlecht, was ist die letzten zwei Wochen überhaupt passiert?
Irgendwie wurde bei der Containment-Stragie ‹Vermeiden, Verfolgen und Testen› nur auf ‹Vermeiden› geachtet und ‹Verfolgen› mittels App gewartet, während ‹Testen› unter den Tisch gefallen ist. Gerade die Symptomfreien müssen endlich auch getestet werden können. Jeder zusätzliche Monat Zeit zu erkaufen wird doch teurer als der erste Monat.
«Die Zahl der Tests sei zuletzt zurückgegangen, so [die sächsische Gesundheitsministerin Petra] Köpping. Täglich seien bis zu 5600 Tests möglich, genützt würden aber nur knapp die Hälfte. Die Möglichkeiten seien da, es gebe keine Warteschlangen mehr, betonte Köpping.»
Alexander Stannigel — hat einen Artikel geteilt:Mittwoch, 1. April 2020
#127
Wirtschaftlichen Verwerfungen kann – mit entsprechendem politischem Willen – begegnet werden. Zehn- oder Hunderttausend Tote bleiben auch bei größten Anstrengungen tot.
«Man kann anhand dieser Schätzung lediglich ahnen, dass die tatsächliche Zahl der Infizierten wesentlich höher ist als die offiziellen Fallzahlen der Gesundheitsämter. (…) So lange jeder schwere Fall optimal klinisch behandelt werden kann, ist die Chance, die Krankheit zu überleben, natürlich deutlich höher. Dies erklärt zum Teil die geringen Sterbeziffern, die momentan aus Deutschland, Japan und Südkorea vermeldet werden. Sobald das medizinische System an seine Grenzen gerät […] steigen aber auch automatisch die Sterbeziffern. Dies zeigen die hohen Zahlen aus Wuhan, der Lombardei und der Region Madrid. (…) Dies ist wiederum das Ergebnis von politischen Maßnahmen, wie der Eindämmung der Neuinfizierungen, die der ‹Flatten-the-Curve-Strategie› zugrunde liegt.»
(…)
«Sollte die Politik also alles richtig machen, wird die Sterbeziffer am Ende so niedrig sein, dass sich diejenigen im Recht fühlen, die von Anfang an der Meinung waren, Covid-19 sei ein besserer Husten. Hätte die Politik jedoch auf diese Fraktion gehört und keine Maßnahmen ergriffen, wäre die Sterbeziffer am Ende so hoch, dass die Fraktion der Mahner sich postum im Recht fühlen kann. Eine vertrackte Situation, die sich jedoch schnell lösen lässt, wenn man die Sterbeziffer endlich als dynamische Variable und nicht als ‹gottgegebene› Konstante begreift oder diese Größe am besten erst einmal ganz vergisst.»
(…)
«Das Ziel, die Neuinfektionen ausreichend einzudämmen, dass die schweren Verlaufsfälle die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht sprengen und zu Verhältnissen führen, die wir zur Zeit in der Lombardei und im Elsass anschauen müssen, ist richtig und wichtig. Wenn man aber kein einziges der Parameter kennt, kann man auch nicht wissen, welche Stellschraube man in welchem Maß betätigen muss. Man trifft mit minimaler Gewissheit Entscheidungen, die maximale Auswirkungen haben können.»
Alexander Stannigel — hat einen Artikel geteilt:Dienstag, 31. März 2020
#126
Viertelstunde rum, noch steht's 0:0. Bin gespannt wie's ausgeht. ️
Bisherige Highlights:
«2' Die beiden Mannschaften kommen jetzt so langsam im Spiel an. Ernsthaft: Zum Anstoß standen nur vier Italiener und fünf Deutsche auf dem Platz. Jetzt sind es schon neun Italiener und acht Deutsche.»
«6' Ginter mit einem unnötigen Tritt gegen das rechte Schienbein von Immobile, der anschließend schreiend zu Boden geht und sich die linke Ferse hält. Freistoß für Italien.»
Alexander Stannigel — hat zwei Artikel geteilt:Montag, 30. März 2020
#125
Dass klassische Medien zu Agenturmeldungen nicht nochmal recherchieren ist man ja (leider) gewohnt. Dass die ZDF heute-show so einen Käse übernimmt – obwohl mindestens seit fast einen Tag klar ist, dass die Sache anders liegt, als dargestellt – hätte ich nicht gedacht. Ist ja nicht gleich alles ein Fall für Zapp - Das Medienmagazin…
«‹Es geht uns nicht darum, die Miete für den April nicht zu bezahlen. Es geht lediglich um eine Stundung›, sagt Unternehmenssprecher Jan Runau gegenüber tagesschau.de. Adidas sei dazu mit den betreffenden Vermietern in engem Austausch.»
«‹Unsere Vermieter, große Immobilienvermarkter und Versicherungsfonds, haben für diese Maßnahme überwiegend Verständnis gezeigt. Privatpersonen, vier an der Zahl, sind von dieser Stundung ausgenommen und erhalten Ihre April-Miete wie gewohnt›, so Runau.»
Alexander Stannigel — hat drei Artikel geteilt:Freitag, 27. März 2020
#124
Die Pläne bei der Bundesregierung stehen. Bosch Global und QIAGEN fahren hoffentlich bereits die Testkit-Produktion auf Anschlag. Vorhandene Testanalyse-Geräte können weiterverwendet werden. Laborreserven zur medizinischen Betreuung der Tests gäbe es sogar auch. Und dann können wir ab Ende April, Anfang Mai langsam und Schritt für Schritt wieder in Richtung Normalzustand gehen. Los geht's!
«Das Bosch-Tochterunternehmen Bosch Healthcare Solutions hat zusammen mit der Randox Laboratories einen COVID-19-Schnelltest entwickelt. Damit sollen Analyseergebnisse innerhalb von zweieinhalb Stunden vorliegen, teilt Bosch mit. (…) Das medizinische Personal gibt die Probe in eine Kartusche, die bereits alle nötigen Reagenzien für den Test enthält. Die Kartusche wird in das Analysegerät Vivalytic eingeführt, das Bosch Healthcare Solutions bereits seit längerem als universelle Plattform für die Molekulardiagnostik anbietet. (…) Der Schnelltest erfülle die Qualitätsstandards der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ab April soll er in Deutschland erhältlich sein, weitere europäische und außereuropäische Märkte sollen folgen.»
«Auch das Biotech-Unternehmen Qiagen hat einen molekularen Test auf den derzeit grassierenden neuen Coronavirus SARS-CoV-2 entwickelt. (…) Bei dem so genannten QIAstat-Dx SARS-CoV2-Atemwegspanel handelt es sich um ein System aus Einmal-Kartuschen mit Reagenzien und einem Analysegerät, in dem Proben in der Kartusche vervielfältigt und dann auf die unterschiedlichen Erreger analysiert werden. Der Durchlauf dauert nach Angaben von Qiagen etwa eine Stunde, anschließend werden auf einem Bildschirm die Ergebnisse ausgegeben. (…) [Der Test hat die] Sonderzulassung vom deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erhalten. Dies bedeute, dass klinische Erfahrungen mit dem Test ausgewertet und für hinreichend gut befunden wurden. (…)»
«Alle etwa 55 deutschen mit der Testauswertung beschäftigten Labore arbeiten an der Oberkante. (…) Dabei lehrt doch Südkorea: testen, testen, testen! (…) Aber eigentlich gibt es laut Sprecher des Bundesverbands der Laborärzte (BDL) 200 bis 300 Labore, die in der Lage sind Sars-CoV-2-Tests durchzuführen. So könnte man 20.000 bis 30.000 Tests täglich durchführen. Denn es ist kaum zu glauben: Da stehen zahlreiche gut ausgestattete PCR-Labore samt Medizinern und Assistenten mit viel Erfahrung mit schnellen, preiswerten Massentests herum, die ganz erheblich mithelfen könnten – aber nicht dürfen, handelt es sich doch um Veterinärmediziner ohne Zertifizierung für die Humanmedizin. Dabei werden doch die gleichen Verfahren, Reagenzien und Maschinen eingesetzt und selbst die Viren sind ähnlich.»
«Die bei Weitem wichtigste Maßnahme gegen das Virus ist den Experten zufolge ‹das Testen und Isolieren der infizierten Personen›. Getestet werden sollten ‹sowohl Personen mit Eigenverdacht als auch der gesamte Kreis der Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen›. Die Fachleute hoffen, dass die Testkapazität in Deutschland ‹sehr schnell› hochgefahren werden könne. So spielen sie ein Szenario durch, in dem vom 6. April an 50 000 Tests pro Tag möglich sind, vom 13. April an 100 000, und Ende April 200 000. Derzeit sind nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn wöchentlich 300 000 bis 500 000 Coronavirus-Tests möglich. Die bisherige Methode nach dem Motto ‹Wir testen, um die Lage zu bestätigen› müsse abgelöst werden durch den Ansatz ‹Wir testen, um vor die Lage zu kommen›. In dieser Hinsicht sei Südkorea ein ‹eindrucksvolles› Vorbild. Anders als etwa China hat Südkorea keine allgemeinen Ausgangsverbote verhängt.»
(…)
«Das positivste Szenario dagegen, das die Experten aus dem Innenministerium anstreben, trägt den Namen ‹Hammer and Dance›. […] Es bedeutet, dass das Virus zunächst mit Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen eingedämmt wird und die Fallzahlen binnen sechs Wochen deutlich zurückgehen. Nach dieser Phase des Holzhammers, also etwa zum Ende der Osterferien, könnte dann die ‹Dance›- oder Tanzphase beginnen: Kindergärten und Schulen würden wieder öffnen, die Infektion würde dann durch intensives Testen, Nachverfolgung von Kontakten und Isolation kontrolliert. Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben kehre dann ‹weitgehend zurück zur Normalität›, heißt es in dem Papier. Ebenfalls zum Ende der Osterferien, um den 20. April herum, erwarten die Experten die höchste Zahl der pro Tag neu entdeckten Infektionen.»