Alexander Stannigel — hat einen Artikel geteilt:Freitag, 20. März 2020
#121
Je schneller die Covid-19-Tests großflächig ausgerollt werden können, desto schneller können die aktuellen und berechtigten – bei 50 bis 75% der Infizierten, die keine oder kaum wahrnehmbare Symptome zeigen – Lockdowns auf Quarantänen der tatsächlich Infizierten heruntergefahren werden. Dann wäre der Spuk weitgehend schneller vorbei als gedacht.
«In der Kleinstadt Vò Euganeo (3400 Einwohner) hatte der Coronavirus am 21. Februar sein erstes Todesopfer in Europa gefordert, einen 78-jährigen Mann. Vò galt zusammen mit dem lombardischen Codogno beim Ausbruch der Epidemie als Italiens Infektionszentrum. Die beiden Gemeinden wurden zwei Tage nach dem Todesfall zusammen mit neun weiteren Kleinstädten von der Regierung zur „roten Zone“ erklärt und abgeriegelt. Alle Infizierten wurden unter strikte Quarantäne gestellt und durften ihre Häuser nicht mehr verlassen.»
«Die Maßnahmen haben gewirkt: Nach drei Wochen Quarantäne verzeichnete Vò in drei Tagen nacheinander keine neuen Ansteckungsfälle. Die Anzahl der Erkrankten sank von 88 auf sieben Personen. Zu Beginn der Epidemie waren 2,5 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert; drei Wochen später ist die Infektionsrate auf wenige Promille gefallen. Die Quarantäne wurde vor einer Woche aufgehoben und die abgesperrten Straßen wieder geöffnet.»
«Vò ist […] die einzige Gemeinde Italiens, in der ein flächendeckender Massentest durchgeführt wurde: Bei 95 Prozent der Einwohner wurde ein Rachenabstrich gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass 50 bis 75 Prozent der Infizierten keine oder kaum wahrnehmbare Symptome aufwiesen, wie der Immunologe Sergio Romagnani aus Florenz betont.»
«Um die Epidemie nachhaltig eindämmen zu können, müsste laut Romagnani deshalb die gesamte Bevölkerung auf das Virus getestet werden, nicht nur jene Personen, die Symptome aufweisen oder nachweislich Kontakt mit Infizierten hatten. ‹Die Infizierten ohne Symptome sind eine formidable Quelle der Weiterverbreitung: Niemand kennt sie, niemand fürchtet sie ‒ und sie stellen die überwiegende Mehrheit dar, ganz besonders bei den Jungen›, betont der Experte.»
«Links ist zu sehen, wie sich ein Virus ausbreitet, wenn sich jeder Mensch frei bewegt und direkten Kontakt zu anderen Menschen hat. Innerhalb kürzester Zeit sind alle infiziert und Krankenhäuser sind schnell überlastet.»
«Rechts ist zu sehen, wie sich der Virus verbreitet, wenn sich nur noch 25 von 200 Menschen frei bewegen und direkten Kontakt zu anderen Menschen haben. Es dauert deutlich länger, bis sich alle Menschen infizieren. Die Krankenhäuser können alle Patienten behandeln, weil nicht alle auf einmal krank werden.»
«In beiden Grafiken werden jeweils 200 Punkte gezeigt. Links stirbt ein Corona-Patient, rechts keiner. Beide Grafiken simulieren den Verlauf der Ansteckung und geben diesen nicht eins zu eins wieder.»
«In Brandenburg versuchte [Angela Merkel], sich mit den alten Seilschaften anzulegen […] dies durchaus mit dem Segen Helmut Kohls, der die irgendwie linkere, sozialere Ost-CDU fürchtete. Merkel aber scheiterte mit dem Versuch an einem Bündnis aus West-Importen und Blockflöten, an Leuten wie Karl Hennig, vor 1989 Funktionär beim Nationalrat der Nationalen Front und Chef des Hardliner-Kirchenblatts Standpunkt, nach der Wende zeitweilig Sprecher de Maizières und später Mitarbeiter der Berliner CDU-Fraktion.»
(…)
«Aus der kritischen Selbsterkenntnis: ‹Wir bekennen uns zur Geschichte der CDU als Blockpartei, kennen die schuldhafte Mitverantwortung der Führung der CDU in der DDR an den Verfehlungen und Verbrechen einer Diktatur unter der führenden Rolle der SED› wurde die so euphemistische wie inhaltsleere Deutung ‹Gleichwohl hat die CDU in der DDR im totalitären System der SED-Diktatur mitgewirkt›, auf deren Basis die SED weiterhin das allein Böse sein durfte.»
«Das ist insofern absurd, weil die CDU mehr Nachfolgepartei ist, als sie zuzugeben bereit ist. Während sich die personellen Kontinuitäten allmählich ausschleichen, Stanislaw Tillich, Dieter Althaus, Christine Lieberknecht und andere mehr haben sich längst zurückgezogen bleiben in Sachsen ein CDU-Alterspräsident, Svend-Gunnar Kirmes oder ein Landtagskandidat, Bernd Merbitz, ignorierter wie wohlwollend gepflegter SED-Stachel im Fleisch der stramm antikommunistischen sächsischen Union.»
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«SED und MfS reagierten hierauf mit Ignoranz rechter Manifestationen, auch weil nicht sein konnte, was nicht sein durfte und mit verschärfter Verfolgung antifaschistischer Gruppen und Subkulturen. Während die Linke als nominelle SED-Nachfolgerin diese Position gänzlich geräumt hat, ist die CDU in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, aber auch im rechten Lager im Bund eindeutige ideologische Nachfolgerin dieses Kurses. Eines Kurses, der in der Extremismustheorie eine so wunderbare wie unterkomplexe Entsprechung gefunden hat.»
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«[…] Und so gelang es Helmut Kohl das einst ‹rote Mitteldeutschland› in eine tiefschwarze Wagenburg zu verwandeln, auch weil er auf beachtliche personelle, organisatorische und vor allem finanzielle Ressourcen der Block-CDU zurückgreifen konnte […]»
Alexander Stannigel — hat ein Video geteilt:Sonnabend, 29. Februar 2020
#117
«Wir sind konservativ. Das kommt von Konserve und bedeutet: Jahrzehnte in der eigenen Suppe treiben.»
«Die CDU will die Wähler da abholen, wo sie stehen. Aber die Wähler wollen nicht zu fremden Leuten ins Auto steigen.»
«Bis dahin suchen wir einen Parteichef. Weil sich intern so komische Leute bewerben, versuchen wir es jetzt am Schwarzen Brett im Edeka.»
«Wie geht es weiter mit der CDU? Bleibt es so turbulent, oder kehrt nach dem Sonderparteitag wieder Ruhe ein? Der Vize-Ersatz-Pressesprecher der CDU, Torsten Sträter, klärt auf.»
Alexander Stannigel — hat ein Video geteilt:Sonnabend, 15. Februar 2020
#114
«The helmet won't go on!»
«Thank you for not trying to catch a ball! Guess you think the scoring just sort of happens?»
«We made a bad plan!»
«Hey, my bike is gone! Has anybody seen it?»